2021. Ein Jahr das mit viel Hoffnung verbunden ist, wenn es um die Corona-Pandemie geht.
Trotzdem feiern wir auch einen weiteren Meilenstein der Geschichte, denn es sind nun 50 Jahre vergangen, seitdem in der Schweiz die Frauen ihr Stimmrecht erhalten haben, und damit offiziell die Demokratie begonnen hat.
Schliesslich kann man nur schlecht von einer Demokratie reden, wenn die Hälfte der Bevölkerung nicht mitbestimmen kann.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass dies lediglich auf nationaler Ebene der Fall war. Leider leben wir in einem Land, dass es auf kantonaler Ebene erst vor 30 Jahren geschafft hat, die Frauen im ganzen Land an politischen Entscheidungen Teil haben zu lassen. Damit ist die Schweiz eines der Schlusslichter weltweit. Viele Länder feierten bereits über 100 Jahre Frauenstimmrecht. Deutschland führte das Frauenstimmrecht 1918 ein, die USA 1920 und selbst in Afghanistan durften Frauen fast 20 Jahre vor den Schweizer Frauen wählen gehen.
Obwohl dieses Jubiläum etwas Positives ist, muss es uns auch daran erinnern, dass wir vielleicht nicht immer so fortschrittlich sind, wie wir es allgemein empfinden. Die Schweiz steht international für Reichtum und Fortschritt, für eine einzigartige direkte Demokratie. Trotzdem kann man nicht von allen Bereichen der Schweiz behaupten, dass sie als fortschrittlich gelten.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Ehe für alle, welche immer noch nicht legal ist, obwohl alle anderen Länder, mit denen wir uns als gleichwertig sehen oder uns sogar für besser halten, dieses längst anerkannt haben. Vielleicht sollten wir alle noch einmal über unseren Platz in der Welt nachdenken, und was es bedeutet, ein sozialer, wirklich demokratischer Staat zu sein. Schliesslich sollte man sich nie davor sträuben noch besser zu werden.
Sarah Roth (*2001) ist Gymnasiastin und wohnt in Diepoldsau.
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