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Zeyer zur Zeit

Achtung, das BAG informiert

Hätten Sie’s gewusst? «Bei der Zulassung der Impfung Ende 2020 war der Schutz vor Übertragung noch nicht bekannt.» Ein versteckter Satz, ein versteckter Skandal.

«Die Ostschweiz» Archiv am 03. November 2022

Als in Rekordzeit und mit einer zuvor noch nie verwendeten Methode Impfstoffe gegen Corona auf den Markt kamen, herrschte Jubel. Vom Gesundheitsminister Berset abwärts wurde verkündet: impfen schützt. Impfen schützt vor Ansteckung und Übertragung. Impfen ist nötig, vernünftig, verantwortungsbewusst und hilfreich.

Die Massenmedien jubilierten und trillierten. Das Ende konnte noch knapp abgewendet werden. Keine überfüllten Notfallstationen. Kein Zusammenbruch des Gesundheitswesens. Keine Auflösung der Zivilisation. Keine Zehntausende, ja Hunderttausende von Toten in der Schweiz.

Allerdings: Sogenannte Impfgegner, Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, Verpeilte, Verantwortungslose und Fahrlässige gefährdeten diese Rettung. Sie wurden kritisiert, ausgegrenzt, stigmatisiert, diskriminiert und beschimpft.

Ihnen wurde der Zugang zu öffentlichen Orten verwehrt, ihre Reisefreiheit wurde eingeschränkt. Ihnen wurde sogar unterstellt, sie würden die Gesundheit der anderen gefährden, durch ungebremste Ansteckung sogar den Tod von Mitmenschen in Kauf nehmen, durch ihre störrische Weigerung, sich impfen zu lassen, würden sie alle Anstrengungen von Regierenden, Task Forces und allen guten Kräften sabotieren.

Freiwillig oder – im Falle des Ringier-Konzerns – auf Anweisung von ganz oben wurden alle staatlichen Massnahmen kritiklos gehypt, alle Kritik daran geschmäht und ins Lächerliche gezogen. Oder einfach ignoriert. Demonstrationen von Impf-Skeptikern wurden als Versammlungen von Aluhutträgern verlacht, die zudem gefährlichen rechtsradikalen Hetzern auf den Leim gingen.

Nun kann man sich in erster Hysterie und Unkenntnis vergaloppieren, wenn auch diese kollektive Hirnfinsternis der grossen sogenannten Qualitätsmedien bedenklich war. Aber irren ist menschlich.

Nachdem nun auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG), hübsch versteckt in einer Unterseite «Häufig gestellte Fragen» einräumt, dass alle damaligen Behauptungen falsch waren, die Impfung biete Schutz vor Ansteckung und Übertragung, ist dieser Erkenntnis sicherlich breite Beachtung in den Massenmedien geschenkt worden.

Vor allem, da das BAG auch schreibt: «Die Frage, ob die Impfung gegen Covid-19 auch die Übertragung von Viren reduziert, muss mit jeder neuen Variante des Coronavirus wieder beurteilt werden.»

Anlass für diese selbstkritischen Bemerkungen ist, dass die neuste Impfkampagne eingestandenermassen nur «schleppenden» Zuspruch erfährt. Impftermine sind ohne Wartezeiten erhältlich, die Bevölkerung ist offensichtlich impfmüde geworden. Wohl aus diesem Grund wurde das – ausser vom «Blick» – nirgends vermeldet.

Nun gibt es auf der einen Seite das Triumphgeheul all derjenigen, die sich im Nachhinein gerechtfertigt sehen, dass sie eben doch mit ihrer Skepsis gegenüber der Wirkung von Impfungen richtig gelegen sind. Sie sprechen mit Nachdruck von der «Impflüge» und wollen sich für all den Spott und die Häme – und die multiplen Diskriminierungen, Stigmatisierungen und Beschimpfungen – rächen.

Das ist menschlich verständlich. Auf der anderen Seite könnte man nun von all den Corona-Kreischen in den Medien erwarten, dass sie Selbstkritik üben. Aber Journalist und Eingeständnis eines Fehlers: das ist ein antagonistischer Widerspruch. Dass der Rechthaber nicht Recht gehabt haben könnte, das würde ein Medienschaffender nicht mal unter Folter eingestehen.

Statt also ihre damaligen Aussagen kritisch zu hinterfragen, wollten die Impfbefürworter zunächst die neuen Erkenntnisse totschweigen. Seit das nicht mehr geht, werfen sie den Impfkritikern weiterhin vor, dass sie schlichtweg keine Ahnung hätten und aus Aussagen zur fehlenden Beweislage, dass Impfungen Ansteckung und Übertragung verhindern könnten, völlig falsche Schlüsse ziehen würden.

Ein sogenannter «Wissenschaftsjournalist» im Solde von Tamedia, der selbst zu den lebhaften Befürwortern der Impfung selbst bei Jugendlichen gehörte, beschimpft diese Impfkritiker weiterhin unwissenschaftlich als Verbreiter von ansteckendem «Unsinn». Ein Kollege bei CH Media rempelt: «Wer nun von «Impflüge» spricht, zeigt aber nur, dass er auch 226 Jahre nach dessen Entdeckung den Impf-Mechanismus nicht verstanden hat.»

Wer so poltert, zeigt aber nur, dass er fast 700 Jahre nach Erfindung des Buchdrucks immer noch nicht verstanden hat, wie wichtig Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind, wenn man seine schriftlichen Einlassungen gegen Geld anbietet.

Denn der zahlende Leser möchte doch einen Mehrwert erhalten. Und kein dummes Geschwätz von beratungsresistenten Rechthabern, die nicht mal im Nachhinein wenigstens in der Lage sind, ihre damaligen Behauptungen kritisch zu hinterfragen. Sich für den Rechtstaat in die Tonne tretende Forderungen nach einem Impfzwang zu entschuldigen.

Ein weiterer, grosser Sargnagel bei den Begräbnisveranstaltungen für diese Art von Bezahljournalismus, der unaufhaltsam unterwegs zum Friedhof der gescheiterten Geschäftsmodelle ist.

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund einer halben Million Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG.

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