logo

Ja zur Istanbul-Konvention

Aktionsplan mit sieben Handlungsfeldern

Häusliche Gewalt ist auch im Kanton Thurgau ein Thema, die Kantonspolizei rückt deswegen pro Jahr über 400-mal aus. Deshalb hat der Regierungsrat des Kantons Thurgau den kantonalen Aktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention 2023-2024 genehmigt.

Staatskanzlei Thurgau am 16. März 2023

Jede fünfte Frau erlebt ein- oder mehrmals in ihrem Leben Gewalt durch ihren Partner. Ungefähr die Hälfte von ihnen lebt mit Kindern zusammen. Schweizweit hat die Polizei im Jahr 2021 über 19'000 Straftaten im häuslichen Bereich registriert. Rund alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau Opfer eines Tötungsdeliktes in Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Der Kanton Thurgau ist keine Ausnahme: Die Kantonspolizei Thurgau rückt über 400-mal pro Jahr wegen häuslicher Gewalt aus, und bei den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) des Kantons Thurgau ist in rund der Hälfte der Kindesschutzfälle häusliche Gewalt im Spiel.

Angesichts des Ausmasses und der einschneidenden individuellen und gesellschaftlichen Folgen ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention, IK) auch für die Schweiz von grosser Bedeutung. Dieses Übereinkommen trat für die Schweiz am 1. April 2018 in Kraft. Damit verpflichtete sich die Schweiz, Massnahmen zur Verhütung, Bekämpfung und Verfolgung von Gewalt an Frauen und häuslicher Gewalt zu ergreifen. Viele der zu treffenden Massnahmen fallen in den Kompetenzbereich der Kantone.

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat deshalb die interdisziplinäre, departementsübergreifende Kommission Gewaltprävention beauftragt, den Handlungsbedarf für die Umsetzung der Istanbul-Konvention im Kanton Thurgau zu prüfen und einen kantonalen Aktionsplan (KAP) zu entwickeln. Die Handlungsfelder des KAP IK 2023-2024 wurden in einem partizipativen Prozess identifiziert. Der Plan enthält folgende sieben Handlungsfelder: Kooperation und Koordination; Gewaltpräventionsprogramme für Kinder und Jugendliche; Sensibilisierung und Schulung von Fachpersonen; Bedrohungsmanagement und Arbeit mit gewaltausübenden Personen; Betreuung von Opfern und Schutzunterkünfte; (Rechts-) Medizinische Versorgung von Gewaltopfern; Schutz von Kindern, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Die Massnahmen, die in diesen Handlungsfeldern aufgeführt sind, haben das Ziel, die persönliche Sicherheit der Bevölkerung im Kanton Thurgau zu stärken. Alle Menschen sollen weniger Gewalt erfahren, unabhängig ihres Geschlechts.

Viele der Massnahmen des KAP IK 2023-2024 können ohne zusätzliche finanzielle Mittel umgesetzt werden. Dennoch müssen denjenigen Stellen, welche für die Umsetzung bestimmter Massnahmen verantwortlich sind, die benötigten Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten für die Umsetzung des Aktionsplans belaufen sich für die Jahre 2023 und 2024 auf total 422'000 Franken. Die für das Jahr 2024 prognostizierten Kosten stehen unter dem Vorbehalt der Budgetgenehmigung durch den Grossen Rat.

Nach Ablauf des ersten KAP IK 2023-2024 soll der Stand der Umsetzung im Kanton Thurgau in einem schriftlichen Bericht festgehalten werden. Auf Basis dieses Berichtes soll der KAP weiterentwickelt und in den Legislaturjahren 2024–2028 fortgeführt werden. Damit soll eine dynamische Weiterentwicklung von Massnahmen sowie eine Abstimmung mit den weiteren laufenden Aktionsplänen und Strategien auf nationaler und kantonaler Ebene sichergestellt werden.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Staatskanzlei Thurgau

Der Dienststelle für Kommunikation des Kantons Thurgau ist die Kontaktstelle zwischen den Medien und der Verwaltung, und sie ist für die interne und externe Kommunikation zuständig.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.