Die Primarschule Oberuzwil setzt auf digitale Kommunikation: Informationen über den Schulbetrieb erfolgen nicht mehr via Telefonkette oder Briefpost, sondern mit einer App. Nach einer Pilotphase wird geprüft, ob die Neuerung in der ganzen Schulgemeinde eingeführt werden soll.
Zwischen Schule und Elternhaus gibt es viel Informationsbedarf. Zum Beispiel rund um eine Schulreise oder andere Aktivitäten, aber auch für allgemeine Angaben wie die Erreichbarkeit bestimmter Personen.
An den meisten Orten wird das auf dem Papierweg gelöst. Per Briefpost oder mit einem Handzettel, der dem Kind mitgegeben wird. Und Aktualitäten wie «Findet der Ausflug trotz Regen statt?» werden meist mit einer Telefonkette erledigt.
Die Schulgemeinde Oberuzwil löst das nun anders - und zwar mit dem Smartphone. Sie hat eine App «Schule Oberuzwil» kreieren lassen, die die Kommunikationswege verkürzen soll.
In einer Mitteilung weist die Schulgemeinde darauf hin, dass rund 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung ein Smartphone besitzen - Tendenz steigend. Der digitale Trend sei unaufhaltbar. Deshalb stelle man von analoger auf digitale Kommunikation um.
Die Initiative dazu sei aus den eigenen Reihen gekommen, und zwar von der Schulleiterin der Primarschule, Regula Linder. Sie spricht von verkürzten Informationswegen, weil alle Informationen mit wenigen Klicks erreichbar seien. Schulleitung und Lehrpersonen pflegen die Daten in enger Zusammenarbeit.
Selbst Klassenlisten und Stundenpläne sind in der App hinterlegt. Allerdings nur diejenigen, die das Kind der entsprechenden Eltern betreffen, auf andere Informationen hat man keinen Zugriff. Dafür sorgt die anfängliche Registrierung mit allen Angaben.
Das ist durchaus praktisch. Wer sein Kind krank melden möchte, muss nicht zum Telefon greifen, sondern kann das direkt in der App tun, und die Lehrperson wird informiert.
Integriert ist auch eine Nachrichtenfunktion. Kurze Fragen oder Anliegen könne Eltern und Lehrpersonen direkt in der App austauschen. Schon heute wurde das nach den Erfahrungen der Schulgemeinde oft digital gemacht, aber auf ganz unterschiedlichen Wegen: E-Mail, SMS, WhatsApp und so weiter. Nun kann die Kommunikation vereinheitlicht werden.
Informationen über Kinder via Smartphone: Da tauchen schnell Sicherheitsbedenken auf. Die Schulgemeinde versichert, die App werde den entsprechenden Anforderungen gerecht. Sämtliche Daten seien auf Schweizer Servern gespeichert. Erhältlich ist sie im AppStore (iOS) und im Google Play Store (Android).
Funktioniert alles wie gewünscht, werde man nach der Pilotphase in der Primarschule prüfen, ob die App allen Eltern der Oberuzwiler Schulen zur Verfügung gestellt werden soll, so Gallus Rieger, Leiter Volksschule.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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