Die Bettkante ist mir ein wichtiger Ort. Ein Ort des Dazwischen. Am Morgen vor dem Aufstehen, halte ich inne auf der Bettkante, bleibe einen Moment sitzen. Ganz bewusst.
Verbunden damit der Dank, dass ich gesund aufstehen kann. Nein, das ist nicht selbstverständlich. Frisch gestärkt durch den Schlaf der Nacht. In Gedanken blicke ich auf den Tag. Was erwartet mich? Was steht an? Sind wichtige Fragen zu klären? Schwierige Dinge zu erledigen? Ich bitte Gott um Segen für das was kommen mag und verbinde damit den Wunsch, es möge alles gut gehen. Am Abend bleibe ich einen Moment auf der Bettkante sitzen und schaue auf den Tag zurück. Was ist alles geschehen? Was ist mir gelungen? Wo habe ich Fehler gemacht? Was sollte ich morgen besser machen? Ich bitte Gott um Segen für die bevorstehende Nacht. Verbunden damit der Wunsch, ich möge mich gut erholen durch den Schlaf und morgen wieder gesund aufstehen. Die Bettkante ist mir zu einem wichtigen Ort geworden. Ich schaue zurück und blicke nach vorne. Zugegeben, man könnte sie leicht übersehen, sie übergehen. Aber das hat sie nicht verdient. Die Bettkante ist ein Ort des Dazwischen, jeden Tag neu.
Andy Givel ist Pfarradministrator in Gossau
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