Wie wichtig sind Grossveranstaltungen wie jene der Olma Messen für die Hotels? Welches Bild haben die Gäste von der Stadt? Diese und weitere Fragen beantwortet Michael Vogt, Präsident bei HotellerieSuisse Region Ostschweiz St.Gallen-Bodensee und General Manager im Hotel Einstein, im Interview.
Michael Vogt, sie haben sich mit weiteren Wirtschaftsvertretern in einem Communiqué für die Olma Messen, für eine Umwandlung in eine AG, stark gemacht. Kann man beziffern, inwiefern die Hotels in der Stadt St.Gallen und der unmittelbaren Umgebung von den Veranstaltungen profitieren?
Bei Grossveranstaltungen egal welcher Art profitieren die Hotels in der Stadt jeweils automatisch. Zuerst die Hotels in untermittelbarere Umgebung wie das neue BB Hotel, das Radisson Blu und das Hotel Gallo. Aber auch die anderen Stadthotels spüren dies, da die Auslastung der Stadt dann schnell die 100% Quote erreicht.
Und wie sieht es konkret bei Ihnen im «Einstein» aus? Haben Sie viele Buchungen, die in einem direkten Zusammenhang mit den Olma Messen stehen?
Beziffern kann ich dies nicht konkret, da die Buchungen ja individuell über den Veranstalter oder das Convention Büro von St.Gallen Bodensee Tourismus laufen. St.Gallen Bodensee Tourismus koordiniert die Buchungen für Grossveranstaltungen unter den Hotels und holt Kontingente ein und verteilt die Besucher auf die Hotels, die noch Kapazitäten haben.
Grundsätzlich wird ja bemängelt, dass es in der Stadt zu wenige Hotelbetten für grössere Veranstaltungen hat. Haben wir hier nicht einen Widerspruch?
Sowohl der Hotelierverein als auch die Tourismusorganisation begrüssen weitere Hotels in der Stadt St.Gallen. Dies stärkt den Standort und bringt weitere Touristen nach St.Gallen. Zudem hilft es Spitzen in der Nachfrage bei Grossveranstaltungen abzudecken.
Auch das «Einstein» verfügt über einen Saal für Veranstaltungen. Besteht auch eine gewisse Konkurrenzsituation zu den Olma Messen, die gerade den Kongressbereich noch stärker pushen möchten?
Nein, überhaupt nicht. Die kleineren Kongresse bis 300 Personen können im Einstein Congress stattfinden. Alles über 300 Teilnehmer findet in den OLMA Messen statt. Wir ergänzen uns gegenseitig.
Bei Ihnen verkehren Gäste aus allen möglichen Ländern. Welches Feedback erhalten Sie zur Attraktivität der Stadt St.Gallen?
Wir erhalten immer sehr viel positives Feedback. Ausländische Gäste kennen leider St.Gallen und die Ostschweiz zu wenig. Man muss sehr viel Aufwand betreiben bis diese Gäste endlich nach St.Gallen kommen. Aber wenn sie dann mal hier sind, sind alle rundum begeistert von der Stadt und der Umgebung vom Bodensee bis Säntis.
Seit der Eröffnung des «Einstein» sind inzwischen bereits wieder 13 Jahre vergangenen. Wie hat sich das Hotel in dieser Zeit verändert?
Das Hotel Einstein feiert nächstes Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Der «Einstein Congress» wurde vor 13 Jahren eröffnet. Es benötige einige Zeit, bis wir zum Leuchtturm in der Ostschweiz geworden sind. Der Bekanntheitsgrad und die Nachfrage sind jedoch jährlich gestiegen.
Haben auch Sie aktuell mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen?
Die Hotellerie und Gastronomie haben immer noch Schwierigkeiten gute Fachkräfte zu finden. Es gibt jedoch wieder mehr Bewerbungen als noch vor den Sommerferien.
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