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«Wiedergutmachung» beim politischen Gegner

Ausserrhoder SVP distanziert sich mit Gummibärli vom Apfel-Plakat

Die SVP Schweiz hat viel Wirbel erzeugt mit ihrem wurmstichigen Apfelsujet. In den Kantonen konnten nicht alle Parteimitglieder das Motiv mittragen. Die Ausserrhoder SVP hat sich nun sogar gewissermassen entschuldigt beim politischen Gegner - mit sauren Gummiwürmchen.

Stefan Millius am 27. August 2019

«Wir schätzen Parteienvielfalt. Wir schätzen Euch. Herzlichen Dank für die fruchtbare Zusammenarbeit! Eure Kantonsratsfraktion SVP AR.» Das steht auf einer Karte, die an der gestrigen Kantonsratssitzung auf den Arbeitsflächen der Parlamentarier lag. Zusammen mit «sauren Glühwürmern» zum Verspeisen und dem Bild eines knackigen Apfels ohne Wurmlöcher.

So reagiert die SVP in Ausserrhoden auf die gezielte Provokation der SVP Schweiz, die ihre politischen Gegner als eklige Maden in einem Apfel darstellte. Schon früher hatte sich Nationalrat David Zuberbühler von der Kampagne distanziert, die inzwischen ohnehin ad acta gelegt wurde.

Wie das «Goodie» ankam, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass die Ausserrhoder SVP damit ein klares Signal Richtung Zentrale aussandte. Denn die Kantone hatten nichts zu sagen bei der Wahl des Sujets, das tagelang die Medien beherrschte, weil es in der Bildsprache an die Motive aus der NS-Zeit erinnert. Dem Vernehmen nach forderte so manche Kantonal- und Ortspartei von der Schweizer Mutterpartei, dass sie das Apfel-Bild nicht im Wahlkampf in den verschiedenen Regionen einsetzt, weil man befürchtete, damit potenzielle Wähler zu vergraulen.

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Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freier Mitarbeiter von «Die Ostschweiz». Seine Stationen führten über das «Neue Wiler Tagblatt», Radio aktuell, die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz» zum «Blick».

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