Als erster Zivilschutz in der Ostschweiz will Appenzell Ausserrhoden künftig auf Drohnen setzen. Sie können bei Unwettern und Katastrophen wertvolle Informationen liefern, die sonst kaum zu gewinnen wären.
In der Woche vom 17. bis 21. September sollen die ersten «Zivilschutz-Piloten» ausgebildet werden. Die Schulung erfolge nach eidgenössischen Standards, heisst es in einer Mitteilung der Koordinationsstelle für Bevölkerungsschutz Appenzell Ausserrhoden.
In der Ostschweiz sei diese Drohnengruppe des Zivilschutzes eine Pionierleistung, heisst es weiter. In anderen Landesteilen werden zum Teil bereits Drohnen eingesetzt. So beispielsweise in der Innerschweiz: Die Zivilschutzorganisation Emmen arbeitet seit 2014 mit den Fluggeräten. Im Einsatz stehen zwölf geschulte Spezialisten. Innerhalb einer Stunde ist die Drohnengruppe dort in allen 30 Vertragsgemeinden einsatzbereit.
Einen ersten Ernstfall hatte die Gruppe im Herbst 2015 zu bewältigen. Nach einem Felssturz im luzernischen Wolhusen dienten die Drohnen für geologische Erkundungen genutzt. Und das im Unterschied zum Einsatz von Menschen, die das Schadengebiet direkt vor Ort untersuchen müssen, absolut sicher. Zudem ergab die Vogelperspektive Aufschlüsse, die man sonst nicht hätte gewinnen können. Inzwischen steht in Emmen auch eine Drohne mit Wärmebildkamera zur Verfügung, die beispielsweise bei Grossbränden oder bei der Suche nach Personen hilfreich ist.
Dass gerade Appenzell Ausserrhoden in der Ostschweiz die Pionierrolle einnimmt, ist durchaus nachvollziehbar. Die Geologie ist komplex, viele Orte sind nicht gut erreichbar. Das gilt aber durchaus auch für andere Ostschweizer Kantone. Diese dürften die ersten Testläufen in Ausserrhoden gespannt verfolgen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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