Wenn es eng wird im Bürogebäude oder Mehrfamilienhaus, wird über die Erweiterung von Raum nachgedacht. Zum Beispiel Raum nach oben.
Markus Rutz, Bereichsleiter Holzbau Excellence beim Ostschweizer Holzbauer Blumer-Lehmann, spricht über die Argumente für Aufstockungen und zeigt die Trends und Möglichkeiten auf.
Bauen mit Holz in allen seinen Facetten legt zu. Schon seit Jahren stellt Markus Rutz eine steigende Nachfrage fest. Und der Trend geht weiter. Er rechnet damit, dass sich der Holzbau auch in den nächsten 10 Jahren noch stärker und noch schneller entwickeln wird. Verantwortlich dafür sind etwa Architekten und Planer, die vermehrt mit Holz bauen, aber auch die Investoren, Unternehmen oder die öffentliche Hand, die beim Bauen stark auf Nachhaltigkeit setzen sowie Bauten ganzheitlich in ihrem Lebenszyklus betrachten.
Tatsächlich ist Holz das perfekte Material und die Holzbauweise ideal, um beispielsweise mehr Wohnraum im Mehrfamilienhaus zu realisieren oder ein Bürogeschoss auf die Lagerhalle zu setzen. Weshalb ist das so, Markus Rutz?
Markus Rutz: Mit dem Werkstoff Holz verwenden wir ein sehr leichtes und trotzdem sehr tragfähiges Material. Deshalb verkraftet das Bestandsgebäude eine Aufstockung aus Holz in der Regel ohne Weiteres. Überhaupt: Aufstocken ist ja eigentlich die Paradedisziplin für den Holzbau. Denn mit der für den Holzbau charakteristischen Vorfertigung sind wir in der Lage, in sehr kurzer Bauzeit die Aufstockung umzusetzen – je nach Situation sogar bei laufendem Betrieb im Bürogebäude oder in der voll besetzten Mietliegenschaft. Die kurze Bauphase schlägt beispielsweise für Immobiliengesellschaften, die fortlaufend ihre Objekte erweitern, besonders positiv zu Buche.
Wie lassen sich die Kosten und Termine im Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude verlässlich kalkulieren und gewährleisten?
Die Basis schaffen wir, indem wir den Bestand einschliesslich Fundation genau beurteilen sowie statisch und konstruktiv aufnehmen. Anhand dieses Modells lassen sich die Schnittstellen zwischen neu und alt klar definieren und der Aufwand genau planen – kostenmässig und auch zeitlich. Bei Bedarf erarbeiten wir zudem ein energetisches Konzept für das bestehende Gebäude in Zusammenhang mit der Aufstockung.
Welche Funktionen übernimmt Blumer-Lehmann bei Aufstockungsprojekten?
Weil wir die Dienstleistungen von A bis Z, beziehungsweise von der Beratung bis zur Schlüsselübergabe, anbieten können, sind wir meist sehr früh ins Projekt involviert.
Welche neuen Ideen sind bei Blumer-Lehmann im Bereich Aufstockungen in der Entwicklung?
Aufstocken bedeutet Nachverdichten. Das Thema ist politisch relevant und verkörpert auch unsere Philosophie. Das neue Raumplanungsgesetz in der Schweiz verlangt, dass heutige Baubestandszonen vermehrt genutzt und verdichtet werden sollen. Das ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Es ist uns ein Anliegen, mit unserem Kulturland schonungsvoll umzugehen.
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Blumer-Lehmann AG
Erlenhof, 9200 Gossau
T +41 71 388 58 58
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Auch bei kleineren Objekten kann sich eine Wohnraumerweiterung durchaus lohnen. Mit dem Dachausbau entstand eine zusätzliche Wohnung mit 122 m2 Fläche. Sie wird über einen separaten Eingang und eine neu geschaffene Plattform erschlossen, die auch als Balkon genutzt werden kann.
Im Logistikzentrum von Fust entstanden dank der Aufstockung in Holzbauweise zusätzliche Büroräumlichkeiten und eine Kantine. Ausserdem wurde auf dem Dach ein Innenhof mit einer begrünten Terrasse geschaffen. Besonders herausfordernd war diese Erweiterung aufgrund der Logistik, denn der Umbau fand bei laufendem Betrieb statt.
Ein Beispiel einer städtischen Verdichtung zeigt die Aufstockung dieses Einfamilienhauses in der Stadt St.Gallen. Im neuen Geschoss finden zwei Schlafzimmer, eine Ankleide und ein Badezimmer Platz. Realisiert wurde die Erweiterung des Wohnraums in Holzelementbauweise.
Dass ein Holzbau von aussen nicht auf den ersten Blick erkennbar sein muss, beweist das Givaudan-Bürogebäude in Kemptthal. Die ehemalige Maggifabrik wurde um zwei zusätzliche Stockwerke erweitert. Die Fassade wurde der originalen Backsteinfassade angepasst. So lässt am Schluss nichts mehr vermuten, dass ein Holzbau dahintersteckt.
Von den Architekten Herzog & de Meuron entworfen und 2002 gebaut, wurde die REHAB Klinik in Basel. Nun war mehr Platz gefordert. Entstanden ist auf der ehemaligen Dachterrasse ein komplettes Geschoss für die neue Tagesklinik.
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