In den vergangenen Monaten ist viel geschehen. Wir haben den Ausbruch einer globalen Pandemie erlebt und gleichzeitig aber auch den Beginn einer globalen Bewegung gegen Rassismus und generell für Akzeptanz und Gleichberechtigung, wofür so viele Minderheiten immer noch kämpfen.
Und obwohl diese Rechte und diese Akzeptanz für alle Menschen eigentlich selbstverständlich sein sollten, gibt es immer noch so viele Menschen, die dies nicht so sehen.
Black Lives Matter. Diese Bewegung ist für so viele Menschen lebenswichtig und trotzdem wird sie so oft als überflüssig oder sogar als Angriff auf Weisse angesehen. Es wird darüber diskutiert, dass viele offensichtlich rassistische Titel oder Namen, wie zum Beispiel Mohrenkopf, nicht so gemeint sind – und man solle nicht so sensibel sein.
Aber egal, ob es so gemeint ist oder nicht, verletzt man damit eine gesamte Menschengruppe und verweigert ihnen gleiche Rechte und den Respekt, den man als Mensch, egal welcher Hautfarbe, verdient. Die Änderung rassistischer Produktnamen sollte also das Geringste sein, was man tun kann, auch wenn dies eines der geringsten Probleme in der Bewegung ist. Schliesslich wird das Produkt nicht wegen des Namens gekauft. Sollte man also von nun an Schokoküsse sagen, ändert das für die Konsumentinnen und Konsumenten überhaupt nichts.
Auch das Argument der Tradition ist hier fehl am Platz. Tradition ist per Definition die Weitergabe von Bräuchen und Überzeugungen, die über Generationen weitergegeben werden. Aber leider trifft das auf viele schlechte Dinge zu, ganz besonders in Bezug auf die Ausnützung Dunkelhäutiger wie in der Zeit der Sklaverei. Trotzdem haben wir das nicht aufgrund der Tradition aufrechterhalten. Es ist also an der Zeit, dass wir aufwachen und lernen, alle Mitglieder unserer Gesellschaft zu respektieren, auch wenn das bedeutet, dass ihr euch einen neuen Namen merken müsst.
Sarah Roth (*2001) ist Gymnasiastin und wohnt in Diepoldsau.
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