Erstmals fand der Oldtimer-Anlass «Classica St.Gallen» statt. Als Erinnerung bringen die Organisatoren Bussen nach Hause.
Erstmals fand am Sonntag die «Classica St.Gallen» statt. Im Rahmen einer Oldtimer-Rallye machten die gut erhaltenen, geschichtsträchtigen Fahrzeuge im Zentrum der Stadt St.Gallen halt.
Eine hervorragende Gelegenheit, wunderschöne alte Fahrzeuge aus nächster Nähe anzuschauen - aus Sicht des Publikums. Und eine sensationelle Gelegenheit, Ordnungsbussen zu verteilen - aus Sicht der Polizei. Wie Beobachter übereinstimmend mitteilen, wurden die Besitzer der an solchen Anlässen notwendigen Begleitfahrzeuge im grossen Stil mit Bussen bedacht.
Ihre Sünde: Sie stellten ihre Fahrzeuge für die Dauer des Anlasses auf den Marktplatz. Der war wie immer am Sonntag menschenleer, niemand wurde behindert, die Läden haben bekanntlich ohnehin zu.
Gleichbehandlung, könnte man nun sagen, Parkverbot ist Parkverbot. Klar. Wenn die Stadt St.Gallen gewaltsam jede Form der Belebung der Innenstadt vermeiden will, kann man die Regeln auch an einem Sonntag gnadenlos durchpeitschen. Tatsache ist: Wie viel Manpower die Polizei in die Kontrolle des ruhenden Verkehrs steckt, ist ihre Sache, und hier hat sie offenbar entschieden, es sei mit aller Härte des Gesetzes vorzugehen. Man hätte stattdessen auch einfach das Gespräch suchen oder für kurze Zeit darüber hinweg sehen können.
Ob die Veranstalter der «Classica St.Gallen» je wieder Lust haben, in St.Gallen Halt zu machen, ist offen. Was hingegen sicher ist: Es gibt rund um die Stadt viele Gemeinden, die noch so gerne Hand bieten würden, Station zu spielen für eine Veranstaltung, die Publikum anzieht.
Also: Ein weiterer wichtiger Schritt in Sachen «Friedhof Innenstadt St.Gallen» ist gemacht.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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