Seit März hat das Tertianum Neutal in Berlingen mit Daniela Gundermann eine neue Geschäftsführerin. Nun zieht sie eine erste Bilanz: «Ich bin gut vom Team aufgenommen worden».
Daniela Gundermann, die die Nachfolge von Bernhard Kuster angetreten hat, der nach fünf Jahren als Geschäftsführer des Tertianum Neutals eine neue berufliche Herausforderung suchte, war schon immer in der Pflege tätig und hat – von der Krankenschwester über die Pflegedienstleiterin bis hin zur Geschäftsführerin - eine geradezu «klassische» Karriere in der Branche hingelegt. Als Pflegedienstleiterin arbeitete sie bereits in Leipzig, später dann in der Stadt Zürich und bei der Zollinger Stiftung in Forch. Zuletzt war sie seit 2017 als Geschäftsführerin der Senevita AG in Muri tätig.
Dass die 49-Jährige auch in Zeiten des Fachkräftemangels nie ernsthaft daran dachte, den Beruf zu wechseln, führt sie auf ihre Passion für Menschen zurück. «Ich bin jemand, der immer mit Menschen in Kontakt sein möchte. Es ist meine Leidenschaft, mit anderen Menschen etwas zusammen für andere zu bewirken», erklärt sie im kleinen Sitzungszimmer, das aktuell im «Kronenhof» ihr Refugium ist. Ihr eigenes Büro wird zeitnah eingerichtet, doch allzu sehr vermisst Daniela Gundermann es nicht, denn «ich bin die meiste Zeit im Haus unterwegs und rede mit den Leuten».
Sehr kommunikativ unterwegs
Für sie ist die direkte Kommunikation wichtig, denn «in Gesprächen mit den Gästen, Mitarbeitenden, Angehörigen und Zuweisern kann ich schon früh deren Wünsche und Probleme erkennen und vieles ermöglichen oder abfedern», erklärt sie gutgelaunt. Sowieso sei sie ein «positiv denkender Mensch, der den Teamgedanken lebt und für den das Glas immer halbvoll ist», versucht sie – dazu aufgefordert – sich selbst zu charakterisieren. Etwas, was ihr nicht ganz leichtfällt, denn «wer schätzt sich schon gerne selbst ein; da gibt es Angenehmeres», lacht die gebürtige Leipzigerin, die seit vielen Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz lebt und sich «hier sehr wohlfühlt».
Prozesse vereinheitlichen, Arbeit erleichtern
Apropos wohlfühlen: Für Gundermann ist es sehr wichtig, dass «alle Mitarbeitende mit einem Lächeln zur Arbeit kommen». Dies lasse sich nicht nur mit vorgelebter Wertschätzung erreichen, sondern auch mit Massnahmen, die die Arbeit erleichterten. Gerade im grossen Tertianum Neutal - ihm gehören die Häuser Seeheim, Kronenhof und Bartholdi (Langzeitpflege), Seefeld (Demenzbetreuung) sowie die Reha-Klinik an – sei es «enorm wichtig», dass die administrativen Abläufe verschlankt und Prozesse vereinheitlicht würden, denn «die Pflege ist ein sehr anspruchsvoller Beruf. Da ist es hilfreich, wenn die Häuser, zum Beispiel bei der Aufnahme von Gästen, absolut einheitliche Standards haben», erläutert Gundermann.
Klar ist für die Geschäftsführerin auch, dass «Veränderungen unter mir nicht einfach von oben verordnet, sondern gemeinsam angepackt und umgesetzt werden. Es muss stets ein Miteinander sein, damit das Team gut funktioniert.» Schliesslich seien zufriedene Mitarbeitende ein Segen für die Gäste, denn, «wenn Mitarbeitende gerne kommen und man auch gemeinsam lachen kann, dann überträgt sich das auch auf die Qualität der Pflege und somit letzten Endes auch auf den Gast. Und es ist ja das, was wir hier sehen wollen: zufriedene Gäste», betont Gundermann.
Christof Lampart (*1968) arbeitet seit über 20 Jahren im Raum Ostschweiz – mit Schwerpunkt in den Kantonen St. Gallen und Thurgau – als freischaffender Journalist für diverse Print- und Internetmedien.
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