Was haben eine Banking-App und die digitale Vermögensverwaltung gemeinsam? Kaspar& vereint beides. Die Finanzprofis Jan-Philipp Schade, Lauro Bäni, Lukas Plachel und Sebastian Büchler verraten, weshalb sie sich in die «Höhle der Löwen Schweiz» trauen.
Wie gross war die Freude bei euch, als ihr erfahren habt, dass ihr bei «Die Höhle der Löwen Schweiz» dabei seid?
Wir haben uns natürlich riesig gefreut, als wir erfahren haben, dass wir bei der neuen Staffel dabei sein dürfen! Da wir mit unserer Lösung die breite Masse erreichen möchten, ist der Auftritt in der Sendung eine grosse Chance, vielen Menschen in der Schweiz die Idee von Kaspar& näher zu bringen und sie natürlich davon zu begeistern. Von daher haben wir uns auch gleich daran gemacht, uns zu überlegen, wie wir am besten auftreten und Kaspar& überzeugend pitchen können.
Wie habt ihr die Dreharbeiten und das ganze Drumherum erlebt?
Ehrlich gesagt war es für uns ein recht aufregender Tag. Da keiner von uns bisher in einem Fernsehstudio war, sind es ziemlich viele Eindrücke, die auf einen einprasseln: die ganzen Kameraleute, Make-up, Kullissenbau, Anweisungen und so weiter. Dazu kommt die Aufregung, ob der Pitch gut klappt. In dem Moment, wo wir im Studio standen, und es hiess: «Es geht los», ging aber alles erstaunlich gut. Aus der Nervosität wurde Freude, dass wir Kaspar& präsentieren durften. Während der Aufnahme verging die Zeit wie im Flug.
Wie seid ihr auf eure Geschäftsidee gekommen?
Wir möchten mit Kaspar& jederfrau und jedermann in der Schweiz einfachen Zugang zum professionellen Anlegen und Investieren geben. Viele Menschen haben Angst und Skepsis davor, obwohl es eigentlich gar nichts Schlimmes ist. Vielmehr hilft es, finanzielle Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund haben wir uns überlegt, wie wir die bestehenden Hürden abbauen können. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es am besten wäre, wenn Anlegen einfach so passiert und sich unsere Kunden gar keine Gedanken darüber machen müssen. Unser Trick: Bei Kaspar& bieten wir ein kostenloses Schweizer Bankkonto und eine prepaid Mastercard an. Jedes Mal, wenn unsere Kunden damit bezahlen, wird automatisch auf den nächsten Franken aufgerundet und das resultierende Kleingeld in ein Portfolio aus Aktien, Obligationen, Immobilien und Gold investiert. Somit sind wir wie ein digitales Sparschwein, welches Kleingeld anlegt. Damit kann wirklich jeder mit Anlegen beginnen und erste Erfahrungen sammeln. Bei Kaspar& muss sich niemand vorher intensiv mit dem Thema beschäftigen oder grosse Summe zum Start in die Hand nehmen. Ganz im Gegenteil: Ein wenig Kleingeld reicht schon aus – denn um alle technischen Details des Anlegens, die Auswahl der richtigen Produkte und die tägliche Kontrolle aller Anlagen kümmern wir uns. Zusätzlich kann in der Kaspar& App alles jederzeit überwacht werden und beliebig viele weitere Sparziele eröffnet werden. Kaspar& macht also nicht nur professionelles Anlegen für alle zugänglich, sondern integriert es auch spielerisch in den Alltag!
Und wie habt ihr euch untereinander gefunden?
Wir vier Gründer haben schon jahrelang vor Kaspar& gemeinsam in der Finanzindustrie gearbeitet und dabei vor allem für Schweizer Pensionskassen diverse Anlagestrategien entwickelt und gemanagt. Zum Teil kennen wir uns sogar schon darüber hinaus aus dem Doktoratsstudium an der Universität St.Gallen. Als dann irgendwann das Thema eigenes Start-up aufkam, hat es nicht lange gedauert, bis wir bei einem Feierabendbier der Meinung waren, dass wir sehr gut als Team funktionieren. Und genau diese Mischung ist nach wie vor eine unserer Kernstärken: Wir kennen uns nicht nur schon jahrelang aus dem Berufsleben, sondern sind alle eng miteinander befreundet. Zum spontanen Feierabendbier kommt es also immer noch (lacht)!
Ein Start-up in der turbulenten Zeit ist eine grosse Herausforderung. Weshalb habt ihr euch dennoch dafür entschieden, und gesagt, jetzt oder nie?
Der Entscheid, etwas Neues zu wagen, fiel in der Tat schon, kurz bevor Corona ausbrach. Zwar war die Idee zu dem Zeitpunkt noch nicht konkret, aber die Jobs bereits gekündigt. Wir waren recht überrascht, mit welcher Wucht Corona kam. Als es jedoch so weit war, blieb uns gar nichts anderes mehr übrig, als mit noch mehr Anlauf ins kalte Wasser zu springen. Rückwirkend hatten wir sogar diesbezüglich Glück, denn im ersten Jahr waren wir so intensiv mit der Entwicklung und Programmierung beschäftigt, dass es sogar hilfreich war, keine anderen Ablenkungen zu haben.
Wie geht ihr mit der Konkurrenzsituation um?
Kaspar& ist sicherlich nicht das erste Anlageprodukt in der Schweiz. Daher ist die Konkurrenz nicht zu unterschätzen. Die Besonderheit an Kaspar& besteht jedoch darin, dass wir die erste Anlagelösung sind, die sich wirklich vollkommen in den Alltag integriert und somit möglichst viele Hürden abbaut. Die Umsetzung der Anlagestrategien im Hintergrund basieren auf unserer jahrelangen Erfahrung für Schweizer Pensionskassen. Das wirklich Einzigartige besteht in der Zugänglichkeit der Lösung. Während sich die meisten Anbieter darauf fokussieren, Kunden mit grösseren Anlagebeträgen zu gewinnen, machen wir professionelle Vermögensverwaltung ab nur einem Franken möglich. Dank unserer eigens entwickelten Technologie können wir dies dabei mit der gleichen Professionalität tun, wie es für grosse Kunden der Fall ist.
Weshalb denkt ihr, kann euer Produkt am Markt bestehen?
Weil wir unsere Kunden dauerhaft begleiten – und nicht einfach nur eine App bieten und dann «weg» sind. Ganz im Gegenteil: Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden bei jeder Zahlung Wechselgeld sparen können und weitere Anlageziele, wie beispielsweise «Ausbildung der Kinder» oder «Sparen fürs Göttikind», erreicht werden. Zudem bieten wir Funktionen wie Finanzbildung an, die auch hilft, sich ganz allgemein mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Das macht uns zum Partner im Finanzleben unserer Kunden – und idealerweise zu einem Begleiter fürs Leben.
Worin seht ihr die grösste Herausforderung?
Darin, möglichst viele Menschen mit der Idee von Kaspar& zu erreichen. Von daher haben wir uns auch so über die Möglichkeit gefreut, bei der Höhle der Löwen Schweiz dabei sein zu dürfen.
Wo steht ihr derzeit?
Wir sind ständig dran, Kaspar& weiterzuentwickeln und die Zugänglichkeit der Lösung weiter zu verbessern. So möchten wir nicht nur dieses Jahr eine zusätzliche Vorsorgelösung integrieren, sondern arbeiten auch daran, dass Zahlungskarten von anderen Banken an Kaspar& angeschlossen werden können. Idealerweise kann so irgendwann mit jeder Karte bezahlt und gleichzeitig mit Kaspar& gespart werden. Zudem werden wir bald eine neue Version der App veröffentlichen, die nochmals übersichtlicher und einfacher zu bedienen ist.
Und wohin wollt ihr?
Wir möchten mit Kaspar& das «TWINT fürs Investieren» werden, sprich allen in der Schweiz ermöglichen, bei jeder Bezahlung aufzurunden und anzulegen. Unser Ziel ist es, dass wirklich alle ihre finanziellen Ziele erreichen können und wir sie dabei auf ihrem Weg unterstützen.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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