Die Wattwiler Stimmbevölkerung hat Anfang Februar die «700-Meter-Abstandsinitiative» für Windkraftanlagen mit rund 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Es fragt sich, wie «deutlich» und «klar» das Resultat tatsächlich ist.
Die Wattwiler Stimmbevölkerung hat am Sonntag die «700-Meter-Abstandsinitiative» für Windkraftanlagen mit rund 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Die Gegner der Initiative, das «St.Galler Tagblatt» sowie der Kanton St.Gallen sprechen basierend auf diesem Ergebnis von einer «deutlichen» oder «klaren» Ablehnung des Begehrens.
Als Aussenstehender frage ich mich, wie «deutlich» und «klar» das Resultat tatsächlich ist, wenn nur rund 4 Prozent der Wattwiler Bevölkerung, die im potenziellen Windkraftgebiet Krinau wohnen, zehn Mal mehr Personen (40 Prozent Ja-Stimmen) für ihr Anliegen gewinnen konnten. Das Resultat zeigt meines Erachtens deutlich, dass sich die Bevölkerung mehr Mitsprache wünscht, als ihr aktuell zusteht.
Wenn der Kanton den Dialog nicht scheut und davon überzeugt ist, dass die Windkraftprojekte eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung finden, so soll man von den kantonalen Sondernutzungsplänen, die aktuell vorgesehen sind und der lokalen Bevölkerung die Einspracherechte rauben, abkommen und die Planung ordentlich den Gemeinden überlassen. In der Frühjahrssession des Kantonsrats wird sich zeigen, ob auch noch anderen Parteien nebst der SVP dieses basisdemokratische Anliegen unterstützen.
Marc Keller, Kantonsratskandidat SVP Toggenburg, Kirchberg
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