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«Toggenburg Shop» lanciert

Das Toggenburg erhält seinen eigenen Online-Shop

Viele Ladengeschäfte bleiben wegen der Corona-Krise geschlossen. Ab jetzt haben die Geschäfte im Toggenburg aber  die Möglichkeit, im «Toggenburg Shop» ihre Waren trotzdem an die Kundschaft zu bringen.

Die Ostschweiz am 26. März 2020

Der St. Galler Kantonsrat und Stadtpräsident von Lichtensteig ist eines der Gründungsmitglieder des gemeinnützigen Vereins «Toggenburg digiTal». Die Idee: Der stationäre Handel im Toggenburg soll möglichst rasch digitalisiert werden. In einem ersten Schritt konzentriert sich das Projekt auf diejenigen Ladengeschäfte, die aufgrund der Corona-Krise geschlossen werden mussten. Dazu startet am Donnerstag die Plattform www.toggenburgshop.ch im Testbetrieb. Läden erfassen ihre Produkte, der Verein kümmert sich um Zahlungsabwicklung, Logistik und Auslieferung. «Es ist eine Chance für Kleinbetriebe», so Müller.

«Als die Regierung verfügte, dass nur noch Läden der Grundversorgung geöffnet haben dürfen, mussten wir handeln.» - Mathias Müller

Für die Geschäfte entfällt mit dem Projekt der Aufwand, selbst einen Online-Shop inklusive Lieferkette zu betreiben. Und umgekehrt erhält die Toggenburger Bevölkerung die Möglichkeit, weiterhin lokal und in den gewohnten Läden einzukaufen, statt auf die zunehmend überlasteten Angebote der Grossverteiler ausweichen zu müssen. «Nun müssen möglichst alle Ladenbesitzer mit an Boot geholt werden», sagt Mathias Müller.

Entstanden ist die Idee auf Initiative von Ivan Lous, Adrian Brügger und Mathias Müller. Ein siebenköpfiges, ehrenamtliches Projektteam arbeitet laut Müller seit einer Woche unter Hochdruck an der Lancierung des Online-Shops. Mit den Gewerbevereinen der zwölf Toggenburger Gemeinden und grösseren Anbietern, die bereits eigene Lieferdienste betreiben, sei er Verein in Kontakt. Geschenkartikel, Gutscheine, Haushaltsartikel, Spielzeug, Blumen, Kleidung, aber auch Artikel des Brauchtums oder Drogerieartikel und natürlich Lebensmittel sollen das digitale Angebot ausmachen.

Krise als Chance

Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Umsatzentschädigungen, für die Kunden sollen keine Zusatzkosten entstehen. Für die Produkteverteilung richtet der Verein zentrale Standorte ein, vorerst in der Lichtensteiger Kalberhalle und im alten Raiffeisengebäude in Nesslau, von wo aus die Feinverteilung erfolgt. Toggenburgshop.ch mag in der Krise entstanden sein, soll aber langfristig als eCommerce-Plattform fürs gesamte Tal dienen. «Wir erhoffen uns davon auch einen Innovationsschub», erklärt Mathias Müller. Viele Geschäfte würden sich mit dem digitalen Wandel noch immer schwer tun. Jetzt böte es sich an, das Tal in einem Ruck vorwärts zu bringen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

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