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Universitätsspital Zürich

Der Beweis: So werden Ungeimpfte zum Problem gemacht

Wer ein Covidzertifikat hat, kann zwar weiterhin ansteckend sein, wird aber einfach nicht mehr überprüft. So lässt sich natürlich ganz einfach «nachweisen», dass nur Ungeimpfte das Problem sind. Die Masche ist sogar öffentlich.

Stefan Millius am 30. August 2021

Man muss es dem Universitätsspital Zürich zugute halten: Es versucht nicht einmal, das Vorgehen in irgendeiner Weise zu verschleiern. Ganz schonungslos wird es auf der Webseite transparent gemacht unter dem scheinbar unverfänglichen Titel «Coronavirus-Test bei nicht geimpften oder nicht getesteten Patientinnen und Patienten» beim Eintritt ins Spital.

Was steht da konkret?

«Falls Sie weder geimpft noch getestet sind, führen wir im Rahmen Ihrer Eintrittsuntersuchungen einen SARS-CoV-2-Test durch. Wenn Sie gegen SARS-CoV2 geimpft sind, bringen Sie für Ihren stationären Spitaleintritt das COVID-Zertifikat oder den Impfausweis mit.»

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Es ist allgemein anerkanntes Wissen, dass eine Impfung nicht davon abhält, das Virus in sich zu tragen und es weiterzugeben, sprich: Ansteckend zu sein. Doch geprüft, ob das so ist, wird nur bei Ungeimpften. Wer geimpft ist, darf einfach sein Zertifikat zeigen, das Eintrittsbillett zu fast allem. Und fertig. Niemanden interessiert es, ob die entsprechende Person ansteckend ist.

Eine Statistik, die vor diesem Hintergrund erstellt wird, ist natürlich von Anfang an verfälscht. In ihr landen nur ungeimpfte Virusträger. Was ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Legende ist: Auf diese Weise landen nur Ungeimpfte aufgrund des Coronavirus im Spital. Es dürften auch andere sein, aber sie tauchen in den Zahlen schlicht nicht auf, weil sie nicht überprüft werden.

Mehr muss man eigentlich nicht wissen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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