Noch bevor der «Blaue St.Galler» überhaupt auf den Markt kam, gewann er an einem Verköstigungswettbewerb die Silbermedaille. Der Wodka ist so blau wie die Knolle – und kommt auch beim Publikum gut an.
Mitarbeit: Manuela Müller
Benjamin Brunner, Sie haben bis jetzt erfolgreich Gin hergestellt. Wie kam Sie auf die Idee, nun auch Wodka zu destillieren?
An einem winterlichen Sonntag bei einem guten Essen mit der Beilage des Blauen St. Gallers kam mir ganz spontan die Idee, einen eigenen Wodka herzustellen, bei dessen Herstellung Herausforderung, Nachhaltigkeit und Regionalität gelebt und umgesetzt werden können. Der Blaue St. Galler bot sich entsprechend hervorragend an, da er im Kanton St. Gallen mit der St. Gallischen Saatzuchtgenossenschaft gezüchtet wurde, und in der Region kultiviert wird.
Wie wird der Wodka hergestellt?
Beim Blauen Sankt Galler Vodka handelt es sich um ein Schweizer Fabrikat. Dieses Destillat ist durch die Herstellung mit der Pro-Specie-Rara-Sorte «Blauer Sankt Galler», einer blauen Knolle, in seinem Geschmack einzigartig und einmalig. Eigens für die Herstellung dieses Wodkas wurden 4 Tonnen der blauen Knolle angebaut. Sie ist die Schlüsselzutat des Wodkas. Geerntet und gewaschen werden die Knollen im August/September von unserem Landwirt, der die Knollen bis zur Reife mit Sorgfalt und Behutsamkeit hegt und pflegt. Nach der Ernte folgt ein komplexer und geheimer Maische-Prozess, der pro 500 Kilo bis zu 24 Stunden andauert.
Wo wird der Blaue St.Galler hergestellt?
In unseren Produktionsräumlichkeiten werden die Knollen professionell eingemeischt. Pro Charge wird so von Hand während rund sechs Tagen über 3000 Liter alkoholhaltige Maische hergestellt. Diese wird anschliessend in die Brennerei überführt und auf dem Hof auf seien Reinheit hochdestilliert. Über ein speziell entwickeltes Extraktionsverfahren gelangt so auch die komplett natürliche und biologische Farbe zurück in den Wodka.
Woher stammen die Rohstoffe des «Blauen St.Galler»-Wodkas?
Wir arbeiten mit einem regionalen Landwirt in Oberbüren zusammen, der eng verknüpft ist mit der St. Gallischen Saatzuchtgenossenschaft. Diese befürwortet und unterstützt unser Produkt, da es zum Erhalt der Sorte des Blauen St. Gallers beiträgt und so die Diversität von Speisekartoffeln aufrechterhält.
Seit Dezember 2021 ist der Wodka offiziell auf dem Markt. Wie sind die bisherigen Rückmeldungen dazu?
Die blaue Knolle ist in ihrem Geschmack einzigartig und einmalig, dadurch ist eine eigenständige Note unseres Schweizer Premium-Vodka entstanden, die sich von jedem anderen Wodka unterscheidet. Diese Vorzüglichkeit weiss der Geniesser zu schätzen, was uns erfreulicherweise durchwegs positive Rückmeldungen beschert hat. Viele sind positiv von der Leichtigkeit des Destillates beim puren Genuss von 40 Volumenprozent überrascht.
Noch bevor der Wodka auf den Markt kam, haben Sie dafür einen Preis eingeheimst. Wie schafft man das?
Meine Leidenschaft und Freude an der Kreativität treibt mich an und weckt immer wieder mein Interesse, zu erkunden, was die internationa-len Jurys zu meinen Ideen zu sagen haben. Das gibt mir einen Anhaltspunkt, in welche Richtung die weitere Entwicklung geht. Destillate werden bei einer Blindverkostung nach Ihrem Geschmack und der Qualität beurteilt und gewertet. Da zum Zeitpunkt kurz vor der Veröffentlichung unserer Wodkas das Produkt bereits fertig war und ein Verköstigungswettbewerb stattfand, entschied ich mich spontan, den «Blauen St.Galler» ebenfalls zur Bewertung einzureichen. Erfreulicherweise wurde er direkt mit Silber ausgezeichnet.
Und zum Schluss: Was trinken Sie im Ausgang?
Selbstverständlich habe ich immer ein Auge für andere prämierte Destillate offen. Doch dies muss nicht bei jeder Gelegenheit sein. Manchmal darf es auch einfach ein gutes kühles regionales Bier sein.
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