Der Einzug ins Finale bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2020. Davon träumt Pablo Brägger. Der Kunstturner aus Oberbüren trainiert hart für seinen Sport, erlitt schon Niederlagen durch Verletzungen und kämpft weiter.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine ergänzende Information zu einem im Printmagazin «Die Ostschweiz» publizierten Artikel. Das Magazin kann via abo@dieostschweiz.ch bestellt werden.
Schon als kleiner Bub war er energiegeladen, sei ständig rumgeturnt und überall hinaufgeklettert. Mit acht Jahren stand Pablo Brägger zum ersten Mal in einer Kunstturnhalle und es war Liebe auf den ersten Blick! «Ich bewege mich extrem gerne und habe gerne die Kontrolle über meinen Körper. Das lernst du im Turnen.»
Aufgewachsen ist Pablo Brägger im Kanton St. Gallen. In Uzwil und Oberbüren lebt er mit seinen drei älteren Geschwistern und seinen Eltern. Zuerst trainierte er in Uzwil. Der damalige Jugileiter erkannte sein Turntalent verschaffte ihm ein Probetraining zum TZ Fürstenland. Dies war der Start seiner Kunstturnkarriere.
Sein Ziel war ab diesem Moment, Profisportler zu werden und irgendwann an den Olympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen.
Seine Wahl bei den verschiedenen Disziplinen im Kunstturnen fällt auf das Reck. «Es liegt meinem Körperbau am meisten und ich kann in drei Meter Höhe durch die Luft fliegen», erzählt er begeistert.
Bereits mit 14 Jahren ist er so erfolgreich, dass Pablo Brägger von zu Hause wegzieht, nach Magglingen. Im Nationalen Sportzentrum trainiert er ab sofort mit dem Nationalkader. Der Entscheid, bereits so jung das Elternhaus zu verlassen, sei für ihn kein einfacher Schritt gewesen. Aber er wusste, was er wollte und dass es dies dazu braucht. Rückblickend würde er sich wieder so entscheiden. Er sei dadurch früh selbständig geworden.
Bis heute trainiert der Spitzensportler 25 Stunden pro Woche. Und auch bei ihm gibt es Tage, an denen er nicht so motiviert ist, in die Turnhalle zu gehen. Sein Rezept hier ist, sich kleinere Tagesziele zu setzen. Auch für Hobbies und Freunde findet er noch Zeit, wenn auch nur sehr eingeschränkt und mit viel Organisation verbunden.
Sein bisher grösster Erfolg ist der Gewinn der Goldmedaille am Reck bei den Turn-Europameisterschaften 2017. Es gab durch verschiedene Verletzungen in den letzten Jahren aber auch immer wieder Niederlagen. Aber aufgeben wollte Pablo Brügger nie.
Sein nächstes Ziel ist der Einstieg in das Finale der Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Allzu viel Druck möchte er sich aber nicht machen. Gelassenheit und Ruhe bezeichnet er als seine Stärken.
Kraft tankt der heute 27-Jährige, noch immer gerne zuhause bei seinen Eltern. «Die Ostschweiz ist und bleibt mein Zuhause.» Und dieses Zuhause ist auch das erste, das er jemanden von der Ostschweiz zeigen würde. «Mein Elternhaus, über den Dächern von Oberbüren.»
Nadine Linder war Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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