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In die Jahre gekommen

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden beabsichtigt die Schliessung des Wohnheims auf Ende 2024

Das Gebäude des Wohnheims für psychisch beeinträchtige Menschen des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden auf dem Krombach ist in die Jahre gekommen, genügt den heutigen Anforderungen an die Wohnsituation von Menschen mit Beeinträchtigung nicht mehr und muss saniert werden.

Die Ostschweiz am 24. Mai 2024

Nach Prüfung aller Handlungsoptionen und in Abstimmung mit dem Kanton muss der Spitalverbund die Schliessung des Wohnheims und der angeschlossenen Beschäftigungsstätte in Betracht ziehen, so der Verbund.

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) betreibt neben dem Spital Herisau das Psychiatrische Zentrum Appenzell Ausserrhoden (PZA). Zum PZA gehören nebst der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auch ein Wohnheim und eine Beschäftigungsstätte für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.

Die Betreuung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ist individueller, flexibler und vielfältiger geworden und die Anforderungen an ihre Wohnsituationen und an eigenständige Organisationstrukturen sind gestiegen. Das Gebäude des Wohnheims genügt den heutigen Anforderungen und den zukünftigen Entwicklungen nicht mehr und muss einer umfassenden Totalsanierung unterzogen werden. Eine zwischenzeitliche Unterbringung der Bewohnerinnen und Bewohner ist gemessen an deren Bedürfnis nach Stabilität und fachgerechter Betreuung nicht sinnvoll.

Zudem fehlt es an einem geeigneten freien Haus auf dem Krombach, weshalb der Weiterbetrieb des Wohnheims auf dem Krombachareal nicht möglich ist. Im Weiteren sind auch die Anforderungen an die Führungs- und Organisationsstrukturen für Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung gestiegen, womit der Betrieb eines Wohnheims als Teilbereich einer Klinik und eines Spitalverbunds kaum mehr möglich ist.

Wohnheim und Beschäftigungsstätte sollen geschlossen werden

Nach Prüfung aller Handlungsoptionen und in enger Abstimmung mit dem Kanton beabsichtigt der SVAR deshalb, das Wohnheim und die Beschäftigungsstätte auf Ende 2024 zu schliessen. Andere psychiatrische und medizinische Dienste sind davon nicht betroffen.

«In Abstimmung mit dem Kanton sind wir zum Schluss gekommen, dass die Weiterführung des Wohnheims nicht möglich ist», erklärt Patrick Gressbach, CEO SVAR. Mit Bekanntgabe der Schliessungsabsicht geht der SVAR nun auf andere Institutionen zu und sucht zusammen mit dem Kanton alternative Wohnangebote für die 38 Bewohnerinnen und Bewohner. «Wir bedauern sehr, dass wir keinen anderen Weg sehen. In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales, den Berufsbeiständen und Angehörigen werden wir aber neue stabile Wohnsituationen für unsere Bewohnerinnen und Bewohner finden», unterstreicht Andreas Roos, Verwaltungsratspräsident SVAR das aktive Engagement des Spitalverbunds. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch die ärztliche Leitung persönlich orientiert und die Notfallbetreuung ist sichergestellt.

Konsultationsverfahren gestartet

Vorab wurden heute die Mitarbeitenden des Wohnheims sowie der Beschäftigungsstätte und Tagesstrukturen im Rahmen einer Mitarbeiter-Information über die Schliessungsabsicht in Kenntnis gesetzt. Für die betroffenen 37 Mitarbeitenden werden Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten innerhalb des SVAR oder im Rahmen von Nachfolgelösungen geprüft, so dass Kündigungen, wenn immer möglich vermieden werden können. Mit der Personalkommission wurde das Konsultationsverfahren eröffnet, gemeinsam mit den Sozialpartnern wird ein Sozialplan ausgearbeitet.

Aktive Unterstützung

Mit der Schliessung des Wohnheims wären die Angebote der Beschäftigungsstätte und Tagesstrukturen, die direkt mit dem Wohnheim zusammenhängen, ebenfalls betroffen. Auch hierfür streben Kanton und SVAR gute Nachfolgelösungen an. «Unsere Verantwortung für die Menschen mit Beeinträchtigung und für unsere Mitarbeitenden nehmen wir sehr ernst und begleiten alle Betroffenen aktiv und unterstützend in dieser Übergangsphase», bekräftigt Patrick Gressbach.

Der SVAR konzentriert sich damit künftig auf die Kernbereiche Akutsomatik im Spital Herisau und Akutpsychiatrie im Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden. Mit den laufenden Infrastrukturprojekten auf dem Krombach stärkt der SVAR in Erfüllung des Leistungsauftrags als Vollversorger das psychiatrische Angebot im Kanton und in der weiteren Region und kommt der stark gestiegenen Nachfrage nach ambulanten und stationären Behandlungsplätzen nach.

(Bild: Archiv)

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