Mahelet Vetter ist Synchronschwimmerin. Die Schweizermeisterin hat sich viele Ziele gesetzt– und investiert viel Zeit, um diese auch zu erreichen, wie uns die 18-Jährige im Interview erzählt.
Du betreibst die Sportart Artistic Swimming. Für all diejenigen, die sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen können: Was machst du da genau?
Um es ganz einfach zu erklären: Es ist eine Art Tanz im Wasser. Dazu kommt, dass man oft mit dem Oberkörper unter Wasser ist und die Beine den artistischen Teil oberhalb des Wassers übernehmen. Wie Ballett Kopf über (lacht).
Wann hast du gemerkt, dass du besonders viel Talent dafür hast?
Als ich meine Wachstumsphase überwunden hatte, langsam Gefühl für meinen Körper bekam und lernte, ihn einzusetzen, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich für diesen Sport gemacht bin.
Welche Rolle hat der Sport in deiner Kindheit gespielt?
Als ich klein war, habe ich fast jede Sportart ausprobiert. Reiten, Tennis, Tanzen, Schwimmen und noch vieles mehr. Ich konnte mich aber schon immer am meisten für das Element Wasser und die artistische Körperbewegung begeistern. Jedoch wurde das «Hin- und Herschwimmen» mit der Zeit langweilig. Dann sah ich eine Gruppe von Synchronschwimmerinnen neben mir, welche wie durch das Wasser tanzten. Von diesem Moment an wusste ich, dass ich eines Tages eine Ballerina im Wasser sein werde.
Mittlerweile bist du sehr erfolgreich unterwegs. Welche sind deine persönlichen Highlights?
Das war zum Beispiel der «Comen Cup» mit der Nationalmannschaft im Jahr 2017. Dies ist eine Art Weltmeisterschaft für die Jugend-Kategorie. Ebenfalls ein Höhepunkt war mein Schweizermeister Titel. Das jedoch Grösste ist mein Team. Wir sind wie eine Familie und unterstützen uns gegenseitig in jeder Situation.
Wie viele Stunden trainierst du in der Woche? Wie schaffst du es, alles unter einen Hut zu bringen?
Am Höhepunkt der Saison trainiere ich +/- 25 Stunden in der Woche. Dieses Pensum mit der Schule unter einen Hut zu bringen, ist durchaus fordernd. Aus diesem Grund gehe ich seit der siebten Klasse in eine Sportschule und werde nächstes Jahr das Sportgymnasium abschliessen.
Welches sind die Herausforderungen bei Artistic Swimming?
Das ist die mentale Stärke. Dem Druck und dem vielen Aufwand standzuhalten, ist nicht immer einfach. Stets auf seinen Körper zu hören, ist somit äusserst wichtig, aber auch gar nicht so leicht, wie man denkt.
Welche Ziele und Projekte hast du dich für deinen Sport für die Zukunft vorgenommen?
Mit der momentanen Situation muss sich jeder Sportler wieder neu sortieren. Mein Ziel ist es, in der nächsten Zeit herauszufinden, wie es nun weitergeht und welchen Weg ich gehen möchte.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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