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Kommentar

Die «Hotelkrippe» ist der Politik voraus

Der nächste IHK-Anlass «Zukunft Ostschweiz» widmet sich dem Thema «Vereinbarkeit von Familie und Beruf». Ein Thema, das bewegt. Ein Thema, dem sich die Hotelkrippe schon längst angenommen hat.

Sarah Bösch am 11. November 2019

Seit der Eröffnung der Hotelkrippe im August 2016 ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Dauerthema in Politik, Verbänden und Medien. Doch schon früh, im Jahr 2015, haben wir diese Problematik erkannt und sind unsere Konzeptentwicklung genau auf diese Bedürfnisse bezogen angegangen.

Dabei stiessen unsere Ideen von flexiblen und überlangen Öffnungszeiten sowie bezahlbaren und garantierten Krippenplätzen anfänglich nicht auf die gewünschte Unterstützung. Denn es brauchte dazu einen politischen Paradigmenwechsel und den Willen der Behörden, nach jahrelangen starren Abläufen ein Umdenken anzunehmen. Die herkömmliche Kinderkrippe als staatlicher Leistungsträger ist Vergangenheit.

Mit dem Konzept der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nicht mehr uneingeschränkt die Bedürfnisse der Kinder das alleinige Mass aller Dinge. Die Bedürfnisse der Mütter, Väter und der Wirtschaft müssen genauso gewichtet und erfüllt werden. Die Kinderkrippe wird zum Dienstleistungsunternehmen. Sie liefert qualitativ gute Leistungen mit Liebe zum Auftrag – und das gegen Bezahlung.

Die Umsetzung

Diesen, in der sozialen Branche sehr schwierigen Spagat haben wir mit der Eröffnung der ersten Hotelkrippe im Zentrum der Stadt St.Gallen im August 2016 geschafft.

Wir handeln unserem Konzept und unseren Zielen entsprechend: Flexible Betreuungsplätze, überlange Öffnungszeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und subventionierte Krippenplätze. Unser Credo: Nicht schwafeln, sondern handeln.

Dass die Hotelkrippe der aktuellen Politik etliches voraus ist, wird durch ihre Entwicklung bewiesen. Die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen war und ist so gross, dass wir im Mai 2019 eine zweite Hotelkrippe im Osten der Stadt St. Gallen eröffnen durften. Diese Entwicklung und der stetige Ausbau unserer Dienstleistungen werden auch im Jahr 2020 weitergeführt. Die Hotelkrippe freut sich schon jetzt, über die weitere Vergrösserung in der Stadt St.Gallen Anfang 2020 und die Einführung einer zusätzlichen Dienstleistung im Rahmen der individuellen Kinderbetreuung berichten zu dürfen und die Öffentlichkeit dann im Frühling an den Tag der offenen Türe einzuladen.

Das Fazit

Arbeiten zu gehen erfüllt für Mann und Frau ein soziales Bedürfnis, gibt Zufriedenheit und Balance in der eigenen sozialen Entwicklung und fördert das Selbstbewusstsein. Arbeitende Eltern sowie alleinerziehende Mütter und Väter sind ein Gewinn für unseren Staat und stärken unser soziales System.

Die heutigen Eltern sind die Kunden der Kinderkrippen und möchten ihre Kinder gut betreut wissen. Dabei möchten sie die Grundbedürfnisse ihrer Sprösslinge abgedeckt haben. Sie möchten keine pädagogischen oder staatlichen Bilder aufgedrängt bekommen, keine Weisheiten, was für ihre Kinder am besten ist – und erst recht keine Bevormundung, wie sie ihre Kinder privat zu erziehen haben. Sie möchten ein ausgeglichenes, glückliches und integriertes Familien- und Arbeitsleben mit Chancengleichheit sehen. Dieses Recht haben die Eltern und die Kinder. Und diese Pflicht haben der Staat und die Krippen zu erfüllen. Bewegen wir uns gemeinsam nach vorne und bieten endlich zeitgemässe Dienstleistungen für alle Gesellschaftsschichten.

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Sarah Bösch

Sarah Bösch (*1982) ist Geschäftsführerin und Mitinhaberin der Hotelkrippe GmbH in St.Gallen.

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