Die Wahl von Karin Keller-Sutter hat vielleicht eine Kaskade von Ereignissen ausgelöst - bis in die tiefsten Ebenen.
Irgendwo im Kanton St.Gallen sitzt ein Mann oder eine Frau, der oder die bald bei Ersatzwahlen in die Geschäftsprüfungskommission seiner Gemeinde antretend darf. Und das alles, weil am Mittwoch zwei Sitze im Bundesrat neu besetzt wurden.
Denn die Wahl von Karin Keller-Sutter könnte einen Domino-Effekt ausgelöst haben. Der St.Galler Regierungsrat Benedikt Würth will ihre Nachfolge im Ständerat antreten - mit guten Erfolgschancen. Damit würde sein Platz in der Regierung frei.
In der besten Ausgangslage bei einer Regierungsratswahl sind traditionell die Mitglieder des Kantonsrats. Also wird einer von diesen kandidieren und gewählt werden - und schon rutscht der erste Ersatz der Kantonsratswahlen ins Parlament nach.
Die Chancen sind gut, dass es sich dabei um jemanden handelt, der bereits auf lokaler Ebene ein Mandat hat, beispielsweise im Gemeinderat. Nun kann man zwar Gemeinderat und Kantonsrat zugleich sein, aber die meisten setzen in dieser Situation eine Priorität - für den Kanton.
Also entsteht im Gemeinderat eine Lücke. Und wer ist für diese prädestiniert? Jemand, der sich bereits in anderer Funktion für die Gemeinde engagiert. Zum Beispiel ein Mitglied des Schulrats. Der fliegende Wechsel hinterlässt dann dort einen offenen Sitz. Den könnte beispielsweise jemand einnehmen, der derzeit aktiv ist in der Geschäftsprüfungskommission (GPK) der Gemeinde. Wird er oder sie gewählt, heisst das...
... genau.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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