Die neu inszenierten Schlossräume zeigen die Schätze aus dem Nachlass der Stettfurter Familie Bachmann. (Bilder: zVg.)
2020 steht auf Schloss Frauenfeld ein besonderer Kopf im Rampenlicht: Marie Elise Bachmann (1879–1955), die ehemalige Schlossbesitzerin. Am 16. Januar 2020 eröffnet das Historische Museum Thurgau zwei neu gestaltete, multimediale Räume, welche die Geschichte von Marie und ihrer Familie erzählen.
Im neuen Jahr erweitert das Historische Museum Thurgau seine Schlossausstellung um ein neues Kapitel. Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums rollt das Haus seine Gründungsgeschichte auf und zollt jenem Thurgauer Kopf Tribut, der den Grundstein des Museums im Schloss Frauenfeld gelegt hat: der letzten Schlossbesitzerin Marie Elise Bachmann (1879–1955).
Eine Familie rettet das Schloss
Die Richterfamilie Bachmann aus Stettfurt war vermögend, einflussreich und verfügte über einen ausgezeichneten Geschmack für das Schöne dieser Welt. Ihr verdankt der Kanton die Erhaltung von Schloss Frauenfeld. Per Testament verfügte Marie Elise Bachmann, letzter Spross der Familie, dass nach ihrem Tod das Gebäude aus dem Mittelalter an den Kanton übergeht mit der Auflage, hier ein Museum einzurichten. Überdies vermachte Marie Elise auch den bachmannschen Familiennachlass mit mehr als 800 teils aussergewöhnlichen Objekten aus aller Welt dem Kanton – Grund genug für das Museum, der grosszügigen Familie einen Platz in der Schlossausstellung zu widmen.
Die Welt des Thurgauer Grossbürgertums
Die Erweiterung der Schlossausstellung um die Geschichte der grossbürgerlichen Familie Bachmann ist multimedial inszeniert, zeigt aber auch Originalobjekte aus deren Fundus. Im ersten Raum steht der extravagante Nachlass der sammel- und reisefreudigen Familie im Fokus, im zweiten wird die Aufmerksamkeit auf eine Wandtapete gerichtet, die über Maries Mutter in den Besitz der Familie gekommen war. Mittels Hör- und Lichtspiel tauchen Besucherinnen und Besucher in die Welt des Thurgauer Grossbürgertums ein und erfahren gleichzeitig viel Hintergrundwissen über die Familie und die Zeit, in welcher sie lebte.
Die Ausstellung im Schloss Frauenfeld ist Dienstag bis Sonntag, 13 bis 17 Uhr, geöffnet und der Eintritt ist frei. Gruppen können die Welt von Marie und ihrer Familie an einer privaten Führung erkunden und für Schulklassen der 3.–6. Klasse bietet das Museum die interaktive Führung «Maries Welt – zu Besuch bei der letzten Schlossbesitzerin». Buchungen erfolgen über die Museumswebseite.
Die neu inszenierten Schlossräume zeigen die Schätze aus dem Nachlass der Stettfurter Familie Bachmann. (Bilder: zVg.)
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.