Die Ostschweizer Musikproduzentin, DJ und Unternehmerin Tanja La Croix (*1982) hat 2021 zurück zur Malerei gefunden. Im Interview sagt sie, was sie so richtig traurig macht und wem sie nächstes Jahr gerne begegnen würde.
Ganz grundsätzlich: Unter welchen Stichworten würden Sie das Jahr 2021 für sich verbuchen?
Herausfordernd, inspirierend, Natur ist Freiheit, kreative Selbstverwirklichung, gegenseitige Unterstützung und Akzeptanz.
Gab es für Sie einen besonderen Meilenstein, etwas das Sie besonders geprägt oder verändert hat?
Seit mehr als 20 Jahren bin ich stetig auf Reisen gewesen, habe mir nie gross viel Freiraum für meine ganz persönliche Anliegen geschaffen und immer unter Hochdruck gearbeitet. Durch Corona hatte ich die Möglichkeit, mir mehr Zeit über meine Gesundheit und Bedürfnisse Gedanken zu machen – mir mehr Zeit für mich und für meine Familie zu nehmen. Ich habe zurück zu der Malerei gefunden, welche ich schon seit ich Kind bin, ausübe. Auf diese Weise konnte ich mich kreativ entfalten. Dies hat mir trotz den vielen entgangenen Bookings die Gelegenheit geboten, kreativ zu sein und einer Leidenschaft nachzugehen.
Welchen Tag würden Sie am liebsten komplett streichen?
Jeder Tag mit den entsprechenden Herausforderungen kann neue Chancen bieten.
Gibt es etwas, wofür Sie sich gerne entschuldigen würden?
Es kann sein, dass ich für die Eine oder den Anderen im 2021 nicht allzu viel Zeit hatte. Ich habe dieses Jahr sehr gut genutzt, um an meiner Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten und habe auch oft mit mir alleine Zeit verbracht. Deswegen muss ich mich jetzt entschuldigen, falls sich jemand vernachlässigt fühlt.
Und auf was sind Sie besonders stolz?
Über meine Entwicklung, meinen Mut und Ehrgeiz. Ich habe mich trotz der sehr schwierigen Zeit nicht fallen lassen, bin innovativ und bin mir selbst treu geblieben.
Was hat Sie traurig gemacht?
Die nicht vorhandene Solidarität. Der geringe Zusammenhalt der Menschen. Umso eher hat man jetzt herausfinden können, wer wirklich zu einem steht und es ehrlich meint. Und diese Menschen werden immer auf meine Unterstützung zählen können.
Und was so richtig wütend?
Über eine unklare Kommunikation und das egoistische Verhalten von Einzelnen in dieser Pandemie.
Haben Sie sich konkrete Ziele für 2022 gesetzt?
Zu lieben, zu gönnen, zu verzeihen, zu träumen und festzuhalten an meinen Visionen und meinen Grundwerten.
Was sollte im nächsten Jahr allgemein besser werden?
Gesundheit aller, seelisch wie körperlich. Dass wir wieder grössere Ansprüche an uns selbst haben, zuerst versuchen bei uns selbst Änderungen vorzunehmen, bevor wir mit dem Finger auf Andere zeigen. Ein miteinander statt gegeneinander.
Und was darf so bleiben, wie es ist?
Dass ich mehr als vor der Pandemie meine Ferien in der Schweiz abhalte. Ich liebe es, mein Land zu entdecken. Es gibt so viele tolle und eindrückliche Plätze und Wanderrouten zu erkunden.
Wem würden Sie 2022 gerne begegnen?
Meinem zukünftigen Lebenspartner… (lacht)
2021 war «Wetten, dass…?» der nostalgische Höhepunkt. Was sollte nächstes Jahr wieder auf der Bildfläche erscheinen?
Dass ich und meine Gäste ausgelassen am Strand von Mykonos zu meiner Musik tanzen dürfen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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