logo

Vom KV zur Spiritualität

Diese Thurgauerin verbindet Stilberatung, Psychologie und Seelsorge

Die Thurgauerin Sabine Schoch ist Stilberaterin, Seelsorgerin und Prozessbegleiterin in einer Person. In all diesen Rollen sieht sie eine gemeinsame Aufgabe: Persönlichkeiten zur Entfaltung zu bringen.

Cyrill Rüegger am 22. Januar 2019

Der berufliche Werdegang von Sabine Schoch ist nicht gerade alltäglich: Nach der kaufmännischen Ausbildung und verschiedenen Funktionen in den Bereichen Ausbildung und Personalführung bei der Post, bildete sie sich weiter als Farb-, Stil- und Imageberaterin, Visagistin und Erwachsenenbildnerin.

«Das Beraten von Menschen in ihrer äusseren Persönlichkeit weckte in mir schnell den Wunsch, Menschen vertiefter zu begleiten», erklärt die 54-Jährige. Nach Seminaren im Bereich Seelsorge bildete sie sich schliesslich zur personenzentrierten Prozessbegleiterin und Beraterin weiter.

Heute führt sie in Frauenfeld eine eigene Praxis und arbeitet zudem bei der Evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld im Bereich Seelsorge und Besuchsdienst. «Ich finde es interessant, den christlichen Glauben und die Psychologie zu verbinden.»

Bedürfnis nach Auszeiten wächst

Schoch stellt fest, dass ein grosses Bedürfnis nach Wegen und Methoden besteht, sich immer mal wieder aus dem schnelllebigen Alltag auszuklinken und zur Ruhe zu kommen. «Das sehen wir nicht zuletzt am riesigen Angebot an Büchern für ein entschleunigtes Leben, innere Ruhe und mehr Achtsamkeit.»

Viele Angebote in diesem Bereich hätten fernöstliche Wurzeln. Schoch ist überzeugt, dass auch die christliche Spiritualität einen grossen Schatz anzubieten hat, wenn es um Meditation und Persönlichkeitsentwicklung geht.

Dabei scheut sie sich auch nicht, neue Wege zu gehen: Der Kopf ist ihr zu wenig. «Ich will auch den Körper einbeziehen», betont sie. «Im Kopf sind wir meist schnell mit Einordnen, Beurteilen, Pro und Kontra auflisten. Wenn wir den Kopf einmal etwas zur Seite stellen und wahrnehmen, wie unser Körper auf Situationen oder Probleme reagiert, eröffnet sich ein ganz neues Feld.»

Innehalten, um weiterzukommen

Nutzbar macht Sabine Schoch dieses Feld mit dem sogenanntem «Focusing», zu Deutsch «Fokussieren»: Mit Achtsamkeits- und Atemübungen werde dabei die Körperwahrnehmung gestärkt. Das sei aber nur eine von verschiedenen Methoden, mit der die Mutter von zwei Töchtern dazu beitragen möchte, andere Menschen zu stärken. «Gerade in Lebensübergängen, wenn der Boden etwas wacklig ist, ist es sinnvoll, einmal innezuhalten.»

Das schaffe Gelegenheit, Vergangenem eine Wertschätzung zu geben und Klarheit zu schaffen für die nächsten Schritte. Selbsterkenntnis sei letztlich nicht nur für einen selbst wertvoll, sondern auch der Königsweg für bessere Beziehungen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Cyrill Rüegger

Cyrill Rüegger ist Projektleiter und Berater bei der salcom.biz Public Relations in Bischofszell.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.