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Sanierung Dorfbach Zuzwil

Ein Bach teilt eine Gemeinde - auch im übertragenen Sinn

Der Dorfbach von Zuzwil soll saniert werden. Es geht in erster Linie um den Schutz vor Hochwasser. Neben einer Basisvariante gibt es auch eine luxuriösere Variante. Aber es könnte sein, dass die Bevölkerung beide Vorschläge bachab schickt. Und dann ist guter Rat teuer. Aber teuer wird es sowieso.

Stefan Millius am 25. September 2019

Dass etwas gehen muss: Daran zweifelt eigentlich niemand. Der Warnruf erklang am 14. Juni 2015. Ein Unwetter sorgte dafür, dass der Dorfbach von Zuzwil über die Ufer trat. Keller und andere Räume wurden geflutet. Passieren kann das theoretisch jederzeit wieder. Denn der Dorfbach wird seinem Namen gerecht, er fliesst mitten durchs Dorf. Und nur eine Sanierung kann verhindern, dass zu viel Wasser wieder Schaden anrichtet.

Am 20. Oktober steht eine Abstimmung an, welche die Grundlage für die nächsten Schritte bilden soll. Entscheiden können sich die Stimmbürger zwischen zwei Varianten. Bei der einen wird ein Hochwasser-Gerinneausbau erfolgen, bei der anderen ein Hochwasser-Entlastungsstollen gebaut. Dass es überhaupt eine Auswahl gibt, ist auf eine Bürgerversammlung vor eineinhalb Jahren zurückzuführen. Damals forderten die Stimmbürger eine Alternative zur sogenannten Basisvariante, dem Gerinneausbau. Es folgte eine Machbarkeitsstudie für einen Entlastungsstollen.

Die Bilanz: Beide Varianten sind möglich. Allerdings nicht gleich teuer. Bei weitem nicht gleich teuer. Die Gesamtkosten für einen Gerinneausbau liegen laut der Gemeinde bei rund 8,1 Millionen Franken. Muss ein Entlastungsstollen gebaut werden, belaufen sich die Kosten auf 17,7 Millionen Franken. Eine Herausforderung selbst für eine Gemeinde, der es finanziell gut geht. Wobei Bund und Kanton einen Teil der Ausgaben übernehmen. Zuzwil müsste für die erste Variante 3,3 Millionen und für den Stollen 12,5 Millionen in die Hand nehmen.

Es geht aber nicht nur um die Initialkosten, sondern auch um den Betrieb und die laufenden Kosten. Das kantonale Amt für Wasser und Energie bevorzugt «aus wasserbaulicher Sicht» den Gerinneausbau. Längerfristig müsse dort nur ein System statt zweien unterhalten werden.

Unterm Strich geht es in der politischen Diskussion aber kaum um Feinheiten wie die wasserbauliche Sicht, sondern ganz einfach ums Geld. Ein Komitee weibelt für ein zweifaches Nein und will ein neues Projekt mit kleineren Dimensionen und tieferen Kosten. Die Parteien haben sich noch nicht alle formiert. Die SVP sagt auch zwei Mal Nein, andere Parteien wollen die heutige Informationsveranstaltung abwarten, bevor sie eine Parole fassen. Der Anlass findet in der Turnhalle 1 in Zuzwil statt, und es darf davon ausgehen, dass das halbe Dorf mit dabei sein wird. Denn das Projekt - oder die Projektvarianten - polarisiert.

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Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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