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Eine Zwischenbilanz

Ein Meter ist ein Meter – auch, wenn Coronazeit ist

Das Problem beim Thema Corona war nie ein Virus. Es war immer die Frage, was man daraus macht. Ohne jede Not wurde eine ziemlich exakt bemessbare Gefahr überhöht und für den Ausbau staatlicher Macht missbraucht. Deshalb: ein Marschhalt.

Stefan Millius am 02. August 2021

Wir haben einfache Wahrheiten vergessen. Wie die im Bild. Ein Meter ist ein Meter. Daraus wird kein halber Meter, auch nicht zwei Meter, nur weil Politik und Medien das gerne hätten. Was ist, das ist. Eine banale Wahrheit. Eine wichtige Wahrheit.

Was wurde nicht alles geschrieben, gesagt, verfilmt über Covid-19. In den vergangenen rund 18 Monaten haben wir einen grossen Teil unserer Zeit für das Virus aufgewendet. Auf der produzierenden und auf der konsumierenden Seite.

Es ist Zeit, sich zu hinterfragen: War es das wert? Die Antwort, Verzeihung, steht ganz am Schluss.

In dieser ganzen Zeit standen sich Voraussagen und Wirklichkeit gegenüber. Die Voraussage, allein für die Schweiz, lautete: 100'000 Tote, ein völlig überlastetes Gesundheitssystem, eine Gefahr für die Volksgesundheit. Man darf, 18 Monate später, in aller Nüchternheit konstatieren: Das alles ist nicht geschehen. Gottlob. Es gab einen Bruchteil der vorausgesagten Todesopfer, und die meisten von ihnen sind, so tragisch jeder Einzelfall ist, abzubuchen unter: Ein Mensch am Ende seines Lebenszyklus, der auch noch positiv auf dieses Virus getestet wurde. Man hätte diese Leute auch auf andere Dinge testen und ihren Tod darauf zurückführen können. Das ist die banale Wahrheit.

War die Vermeidung der Gefahr das Verdienst der Massnahmen, die der Bundesrat in ziemlich willkürlicher Abfolge installierte? Kaum. Dass Lockdowns keinen Sinn machen, haben inzwischen Studien belegt. Dass Masken keinen Sinn machen, hat die Politik selbst früh eingeräumt, bevor sie ihren Wert als sichtbares Symbol im öffentlichen Raum erkannte. Nichts von dem, was beschlossen und verordnet hat, war nachweisbar dazu geeignet, ein Virus zu bekämpfen, das gekommen ist, um zu bleiben. Wie beispielsweise, Verzeihung für den Vergleich, das ordinäre Grippevirus. Natürlich verbreiten sich weniger Viren, wenn sich Menschen abschotten. Die Frage ist nur, ob die Gefahr diesen Preis wert ist. Es geht um die Frage der Verhältnismässigkeit. Und wir haben jedes Verhältnis verloren.

Man kann Viren nicht gegeneinander aufrechnen. Es gibt Faktoren, die einem Virus in die Hände spielen. Das Alter beispielsweise, die allgemeine gesundheitliche Verfassung mit Vorerkrankungen und so weiter. Das weiss man. Seit langem. Es ist bekannt. Schon immer hat beispielsweise die ordinäre Grippe ältere Menschen am Rand des Lebens dahingerafft. Nur spielte das im Fall des Coronavirus plötzlich keine Rolle mehr. Uns wurde suggeriert, es sei eine Gefahr für die allgemeine Volksgesundheit. Für alle Altersgruppen, selbst für Kinder.

Der Nachweis? Er fehlt bis heute. Man will aktuell Kinder impfen gegen ein Virus, das nie auch nur den Hauch einer Gefahr für sie darstellte. Auf der Grundlage einer allgemeinen Gefährdung, die ebenfalls nie bestanden hat.

Heute, 18 Monate später, wissen wir: Dieses Virus hat zu keinem Zeitpunkt zu einer signifikanten Übersterblichkeit geführt, es hat unser Gesundheitssystem zu keinem Zeitpunkt an den Anschlag gebracht, es hat die Volksgesundheit zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Es ist einfach ein Virus, wie es dieses durch die Geschichte hindurch immer wieder gegeben hat. Die Überhöhung hat allein durch die Politik, sekundiert durch die Medien, stattgefunden. Hätten wir nichts vom Coronavirus gelesen, hätte kaum ein Mensch davon erfahren.

Natürlich: Es hätte Menschen gegeben, die letztlich daran sterben, genau wie bei jedem Virus. Den man sich notabene oft erst im Spital einfängt. Würde man das sauber analysieren, müsste man zum Schluss kommen: Viele der Menschen, die in der Statistik mit dem Coronavirus in sich gestorben sind, wurden mit einer anderen Diagnose ins Spital eingeliefert und haben sich das bewusste Virus erst dort eingefangen. Spitäler sind Virenüberträger. Das waren sie schon immer. Und alle wissen es. Man darf es nur nicht sagen.

Es war eine Art selbstgewählte Katastrophe. Irgendwann hat die Politik definiert, dass alles, was passiert, auf dieses Virus zurückzuführen ist, und die vom Bund beschäftigten Statistiker haben diesen Auftrag brav angenommen. Jede kolportiere Zahl diente nur dem Zweck, die heraufbeschworene Gefahr zu zementieren. Was dagegen sprach, wurde einfach verschwiegen. Und die Leute, die eigentlich die Wahrheit zum Vorschein bringen müssten, die Journalisten, haben sich fast ausnahmslos diesem Zweck verschrieben. Panik statt Realität.

Das ist keine Verschwörungstheorie, es ist die blosse Bestandesaufnahme 18 Monate nach dem Beginn des medial gepushten Wahnsinns. Es ist unterm Strich so gut wie nichts passiert. Auch nicht global. Alle verfügbaren Zahlen belegen das. Wir haben es mit einem einzigen Virus zu tun: Mit einem medialen Virus. Irgendwo, irgendwann hat jemand beschlossen, aus welchen Gründen auch immer, dass Covid-19 eine Ausnahmesituation darstellt. Das Virus hat diese Vorgabe nie erfüllt, in keiner einzigen Statistik, aber fast alle haben mitgespielt. Allen voran die nach negativen Schlagzeilen gierenden Medien.

Noch einmal: Keine der apokalyptischen Prognosen ist eingetreten, und das kaum aufgrund der völlig ziellosen, sich dauernd verändernden Massnahmen, die mal hier, mal dort eingesetzt wurden, willkürlich, zufällig. Die Restaurants wurden definiert als Überträger – ohne jeden Nachweis. In den Läden wurde man dezimiert und mit Maske eingelassen – ohne Nachweis. Man sitzt mutterseelenallein in der 1. Klasse der SBB mit einer Maske – ohne Nachweis eines Sinn. Wir haben alles entfesselt, was möglich ist, ohne jeden Nachweis der Wirksamkeit. Es gilt: Hauptsache, man tut etwas. Symbolpolitik in Reinkultur.

Und was haben wir nicht alles ausgelöst mit diesen Massnahmen. Kinder- und Jugendpsychiatrien sind überfüllt. Denn man kann nicht ohne Auswirkungen eine Gesellschaft auf Distanz verpflichten. Kinder werden ins Spital eingeliefert, weil sie unter Atemnot leiden. Nicht aufgrund des Coronavirus, sondern weil sie durch die Massnahmen nicht mehr in der Lage waren, ihr natürliches Immunsystem aufzubauen. Sie haben Mühe, zu atmen, weil man ihnen eine Maske und Distanz auferlegt hat – ohne Not. Eine wachsende Zahl von Menschen führt sich einen Impfstoff zu, der die früher gesetzmässig verankerten Zulassungsschritte auslassen durfte. Aus einer Not heraus, die nie existierte. Und man «verkauft» diesen Impfstoff mit dem Versprechen, in die Ferien oder in die Disco zu dürfen. Braucht es wirklich mehr an Belegen?

Was in den vergangenen Monaten geschehen ist, dürfte in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht passieren. Möglich war das nur, weil eine Mehrheit der Menschen beschlossen hat, sich blind auf das zu verlassen, was von oben herab verordnet wird.

Wir haben den Punkt erreicht, an dem wir feststellen müssen: Wir – die schweigende, akzeptierende Mehrheit – sind einer grossen Geschichte aufgesessen. Das kann passieren. Aber die Zahlen und Fakten der letzten 18 Monate sprechen eine klare Sprache. Es ist nichts geschehen. Und es ist Zeit, das zu akzeptieren und zum alten Leben zurückzukehren. Und zu vergessen, was war. Zum Wohl derer, die es mitgetragen haben. Nichts von dem, was uns aufgetragen wurde, ist nötig oder sinnvoll.

Um zum Anfang zu kommen: Alle Fakten, alle Zahlen sprechen dafür, dass aktuell nichts Signifikantes geschieht. Alles, was darüber hinausgeht, lassen wir uns einreden. Neu ist nur, dass eine Mehrheit bereit dazu ist.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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