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Wahlen Rorschach

Ein «Rechter» unterstützt die SP

Unvermutete Schützenhilfe für Guido Etterlin, den Kandidaten der SP bei den Rorschacher Stadtpräsidentenwahl. Der Ex-Stadtrat Paul Frei unterstützt ihn - obwohl er im anderen politischen Spektrum steht.

Stefan Millius am 02. Mai 2019

Paul Frei war einst Stadtrat in Rorschach. Für eine kurze Zeit, von 1997 bis 2000. Dann musste er seinen Platz räumen.

Umstritten war er eigentlich bereits vor seiner Wahl gewesen. Frei war CVP-Mitglied, kandidierte aber wild. Und viele Beobachter unterstellten ihm, eher bei der SVP angesiedelt zu sein. Der damalige Untersuchungsrichter und spätere Staatsanwalt galt als «rechts».

Das gipfelte in zum Teil absurden Episoden. So meldete sich der frühere Redaktor der damaligen «Rorschacher Zeitung» bei seinen Nachfolgern auf der Redaktion und stauchte sie zusammen, weil sie Paul Frei in einem Beitrag porträtierten. Dass ein offizieller Stadtratskandidat gar nicht erst in der Zeitung erscheinen soll: Man kann erahnen, wie die Emotionen damals aussahen.

Frei ist heute politisch nicht mehr tätig, äussert sich aber hin und wieder gern mit einem Leserbrief. Das tut er auch jetzt wieder im «Rorschacher Echo», und zwar zu den Stadtpräsidiumswahlen in Rorschach.

Und welche Überraschung: Der angebliche Rechte spricht sich klar für Guido Etterlin aus, den Kandidaten der SP. Als Vereinspräsident habe er mit diesem sehr gut zusammengearbeitet. Etterlins Gegenkandidaten Robert Raths (FDP) wirft Paul Frei vor, viel Geld in den Wahlkampf zu stecken, und da stelle sich die Frage, woher dieses komme und ob nicht bei Gelegenheit Gegenleistungen eingefordert würden.

In Rorschach dürften sich jedenfalls viele die Augen reiben über diese Unterstützung des einstigen konservativen Hardliners im Stadtrat, der sich nun einen SP-Stadtpräsidenten wünscht.

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Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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