Von der neusten SP-Idee, die Ladenlokale in der St. Galler Innenstadt per Zwangsabgabe wieder zu füllen, halte ich rein gar nichts.Das Herz unserer Stadt krankt an einem anderen Ort.
Diese Idee stammt aus der tiefroten Werkzeugkiste, ist ein politisches Instrument der Verzweiflung und wird unsere Stadt in keiner Art und Weise weiterbringen.
So verlockend es klingen mag, dass Veränderungen mit Zwangsabgaben, Strafsteuern, etc. erzwingt werden können, so ernüchternd ist meist das Resultat.
Tiefere Mietzinse alleine machen noch keine attraktivere und lebendigere Innenstadt.
Das Herz unserer Stadt krankt an einem anderen Ort und ist leider ein Abbild der allgemeinen Dynamik St. Gallens.
Die Bevölkerungszahl stagniert, die Steuerbelastung ist schwindelerregend hoch und die Regierung zusehends blind für die wahren Problemen dieser Stadt.
Wen wundert’s da, wenn die Innenstadt dieser Entwicklung folgt und einschläft.
Ich glaube kaum, dass die vielen Schliessungen von Verkaufsgeschäften in der Innenstadt primär mit dem Mietzins zu tun haben. Vielmehr ist St. Gallen als Verkaufsstandort nicht mehr attraktiv genug. Wie soll dem entgegnet werden?
Sicher nicht indem immer noch mehr Parkplätze aufgehoben werden, die Vorschriftendichte hoch bleibt und die Ladenöffnungszeiten weiterhin alles andere als liberal sind.
St. Gallen braucht neue Impulse, muss wieder wachsen und als Lebens- und Arbeitsort wieder attraktiv werden. Dann lebt (wie von Zauberhand) auch die Innenstadt wieder. Wetten?
Andreas Pfister ist Geschäftsführer der Max Pfister Baubüro AG mit Sitz in St.Gallen. Die Firma besteht seit 1933 als Familienunternehmen und verfügt in den Gemeinden St. Gallen, Gossau und Rorschach über einen Liegenschaftenbestand von rund 1400 Wohnungen. Pfister ist Vorstandsmitglied der WISG, des HEV Stadt St. Gallen sowie des Verbandes Immobilien Schweiz (VIS).
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.