Dank eines ökologischen Aufwertungsprojekts kann der Buechberg Südhang oberhalb von Thal nicht nur mit exzellenten Weinen, sondern auch mit handfesten Naturwerten aufwarten.
Ökologisches Kronjuwel sind die dreieinhalb Kilometer Trockenmauern, welche den Rebhang oberhalb des Dorfs durchziehen. Sie bieten gebietstypischen Reptilien wie der Zauneidechse und der Schlingnatter Sonnen-, Versteck- und frostfreie Überwinterungsplätze und werden auch von anderen wärmeliebenden Tieren geschätzt.
Neu neben alt
Wenn im Spätherbst die Reben ihre Blätter verlieren, wird der Blick frei auf die rund 150 Mauerobjekte. Besonders augenfällig ist der Unterschied im Erhaltungszustand der Mauern. An vielen hat der Zahn der Zeit genagt. Ausgebrochene Partien, verwitterte Abschnitte und durch das Mauerwerk wachsende Gehölze kennzeichnen die sanierungsbedürftigen Objekte. Deutlich heben sich davon die in letzter Zeit sanierten Trockenmauern ab. Deren Mauerverband ist intakt. Noch ist die bruchrauhe Sandsteinoberfläche etwas heller und der Pflanzenbewuchs geringer. Im Laufe der Zeit werden auch die neuen Mauern Patina ansetzen und sich farblich an die älteren Sandsteinmauern angleichen. Fast ausnahmslos hat die Arbeitsgruppe Buechberg der Politischen Gemeinde Thal die Trockenmauersanierungen der letzten Jahre am Buechberg geleitet und einen Grossteil der anfallenden Sanierungskosten übernommen.
Leistungsausweis lässt sich sehen
Die zehnköpfige Arbeitsgruppe setzt sich seit 2003 für die ökologische Aufwertung des Buechbergs ein. Seit 2005 konnte sie gemeinsam mit sanierungswilligen Grundeigentümern über zweitausend Quadratmeter Trockenmauerfläche sichern. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die fachgerechte Erstellung in Trockenbauweise und auf die Stabilität der Trockenmauer gelegt. Eine grosszügig dimensionierte Hintermauerung, die den alten Mauerobjekten fehlt, gewährleistet eine lange Lebensdauer trotz konsequenten Verzichts auf Mörtel. Weitere Sanierungsvorhaben sollen in der laufenden 6. Etappe des Aufwertungsprojekts umgesetzt werden. Ein grösseres soll kommenden Winter am östlichen Buechberg angegangen werden.
Breites Spektrum an Aufwertungen
Neben Trockenmauersanierungen unterstützt die Arbeitsgruppe eine breite Palette ökologischer Aufwertungsmassnahen im Projektgebiet. Dazu zählen das Anlegen von Steinlinsen, die Ansaat von Blumenwiesen und Rebböschungen mit artenreichem Wildblumensaatgut sowie die Aufwertung des Eichenwalds auf der Buechbergkrete und anderer bestockter Bereiche.
Finanziert wird das breit angelegte Projekt durch das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen (ANJF), den Fonds Landschaft Schweiz (FLS), die Politische Gemeinde Thal, die Ortsgemeinden Thal und Altenrhein, die Anna Maria und Karl Kramer-Stiftung, die Ernst Göhner Stiftung, die Metrohm Stiftung, die Rudolf und Romilda Kägi Stiftung, die Schweizerische Vogelwarte Sempach, die Sophie und Karl Binding Stiftung, die Stiftung Ormella, die Stiftung Salud y Vida, die Stiftung Temperatio und die Susanne und Martin Knechtli-Kradolfer-Stiftung. Mit dem Naturschutzverein Am Alten Rhein und dem Verein für Vogelschutz und Vogelkunde Rheineck beteiligen sich auch zwei lokale Naturschutzvereine an der Projektfinanzierung.
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