logo

eSport & Gamification.Forum

eSport ist der Gewinner der Krise aber verliert an Emotionen

Beim eSport & Gamification.Forum am 30. Juni in den Olma Messen wurden unter anderem die Auswirkungen der Corona-Krise auf den digitalen Sport diskutiert. Über 30 Referenten sowie jeweils 100 Teilnehmer vor Ort und online widmeten sich der Frage, ob eSport der Gewinner der Krise ist.

Die Ostschweiz am 30. Juni 2020

Der eSport kreiert Arbeitsplätze in der Schweiz

Nicht zuletzt dank Corona stieg die Akzeptanz der Games-Branche in der jüngeren Vergangenheit stetig. Nun sind auch die politischen Weichen gestellt, denn Gaming ist als Kultur-Form anerkannt und damit förderberechtigt, wie Matthias Sala, Präsident der Swiss Game Developers Association (SGDA), erklärte. Das werde dem eSport-Standort Schweiz weiter im Wachstum helfen. Aktuell bietet die Branche schweizweit etwa 1’500 Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung, Tendenz steigend. Damit sich die kleinen Schweizer Studios gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen können, sieht Sala den Amateur-Bereich als relevant für die Zukunft an: «Ein Szenario könnten Grümpeli sein, um die breite Masse der Gesellschaft abzuholen. Sehr gut funktioniert das mit Mobile Gaming.»

eSport lebt von Emotionen

Die Schweiz ist nicht nur in der Entwicklung kleinerer Games vorne dabei, sondern auch beim Ausrichten von eSport-Events. Durch die Absage zahlreicher Veranstaltungen sei der eSport nicht nur mit positiven Effekten durch die Krise gegangen, wie Sascha Komaromy, Head of Swiss Gaming bei der Swiss Interactive Gaming Association (SIEA), darlegte. Durch die digitalen Alternativen sei auch der digitale Sport in Mitleidenschaft gezogen worden, denn: «eSport ist wie Fussball. Wer mal im Stadion oder in der eSport-Arena war, der weiss, dass das Emotionen pur sind. Und die Emotionen verschwinden im digitalen Raum», so Komaromy. Auf Emotionen wie bei der Fantasy Basel oder der Zürich Game Show hofft Komaromy im Herbst. Dennoch mahnt er vor Problemen: «Inhaltlich ist das ein Fragezeichen. Fast alle Publisher haben die Gelder gestoppt und ohnehin bis Ende September Reiseverbot.» Ohne Publisher und Sponsoren droht den Veranstaltern ein tristes Event.

eSport

Sponsoring - Angebot im digitalen Fussball fehlt

Zahlreiche Marken haben den Einstieg ins eSport-Sponsoring bereits gewagt. Das sei auch logisch, denn der eSport sei als «Türöffner besser geeignet als der klassische Sport», erklärte Jens Keel, CEO der Agentur Sportsemotion. Gerade weil der digitale Sport bei den Marken gut ankommt, ist es für ihn schwer nachvollziehbar, warum die Schweizer FussballClubs im internationalen Vergleich sehr wenig investieren. Joachim Reuter, Leiter eSport beim FC Basel, relativierte: «Der Wille ist da, jedoch ist der eSport sehr erklärungsbedürftig und komplex, was die Vermarktung erschwert.» Zudem fehle in der Schweiz eine Liga und die nötigen Strukturen, um langfristige Engagements zu erzielen. Das bestätigte auch André Stöckli, Sponsoringleiter bei Raiffeisen: «Wir sind bereit, als Sponsor in eine Liga zu investieren. Aber es gibt schlicht noch kein Angebot.» Kurzfristige Formate während des Lockdowns hätten gezeigt, dass die Umsetzung funktioniert. Doch fügt Stöckli an, dass «es nicht um das Business gehen sollte. Vielmehr sollten die Clubs den eSport zur FanGewinnung nutzen.» Auch hier müsse man in der Schweiz auf die breite Gesellschaft schielen, statt auf den Spitzensport.

Highlights

Nach Kommentar von Stefan Schmid

Interessenkonflikt beim Tagblatt-Chefredaktor?

am 07. Mai 2024
Lehrperson filmte heimlich

Nach den Übergriffen an der St.Galler «Flade» sagt Psychologe: «Wenn man nicht ernst genommen wird, kommt ein Gefühl von Ohnmacht auf»

am 08. Mai 2024
Lage entspannt sich wieder

Nach Missbrauchsskandal der Kirche sagt Thomas Franck: «Es gab sehr viele Kirchenaustritte, aber nicht so viele, wie ich persönlich befürchtet habe»

am 05. Mai 2024
DG: DG: Politik

Fragmentierung ist nicht das Problem, sondern das Wesen der digitalen Gesellschaft.

am 06. Mai 2024
Banker-Saläre

Es ist völlig in Ordnung, wenn Sergio Ermotti 14 Millionen Franken Lohn erhält

am 03. Mai 2024
Mangelndes Interesse?

Weil das Umfeld nicht vergessen werden darf: In St.Gallen sollen Angehörige psychisch Kranker ein Gehör finden

am 07. Mai 2024
20 Jahre Jubiläum

Bianca Mosimann feiert das Jubiläum ihres Coiffeurgeschäfts in St.Gallen: «Es war eine gute Zeit, und ich würde keinen Tag davon missen wollen»

am 06. Mai 2024
Zoomer Agency

Funktioniert Werbung überhaupt noch? Die St.Galler Werbeagentur sagt: «Hochwertiger Content auf TikTok geht oft unter»

am 09. Mai 2024
Serie «Warbird»

Nach einem Einsatz über Augsburg musste ein Bomber im Rheintal zur Landung ansetzen

am 08. Mai 2024
Serie «Warbird»

Der «Death Dealer»: Erster amerikanischer Bomber landet in der Schweiz

am 05. Mai 2024
Positive Dynamik fortsetzen

So sieht die neue St.Galler Departementsverteilung aus

am 08. Mai 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.