Exit, der Verein für Freitodbegleitung in der Schweiz, kommt auf Informationstour nach St.Gallen. Erwartet werden mehrere hundert Besucher.
Im Mai 2018 machte die Geschichte des Briten David Goodall weltweit Schlagzeilen. Der 104-Jährige reiste in die Schweiz, um hier seinem Leben ein Ende zu setzen. Goodall war nicht todkrank, beklagte aber seine laufend weiter sinkende Lebensqualität. Dass er sein Vorhaben so medienwirksam inszenierte, erklärte er damit, dass er die Sterbehilfe global zum Thema machen wollte. Der Engländer litt darunter, dass er nicht zuhause freiwillig aus dem Leben scheitern durfte, sondern dafür in die Schweiz reisen musste.
David Goodall hatte sich Exit ausgesucht, um zu sterben. Der Verein besteht seit 1982 und ist neben Dignitas der bekannteste in der Schweiz. Seit einiger Zeit setzt Exit auf öffentliche Anlässe, um rund um Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag und Freitodbegleitung zu informieren.
Am 2. Juli besuchen Exit-Vertreter St.Gallen, nachdem sie in diesem Jahr bereits in Basel, Bern und Zürich präsent waren. Die Veranstaltung findet im Hotel «Radisson Blu» statt. Der Ansturm war bisher erstaunlich. Laut Angaben von Exit waren bei den bisherigen drei Anlässen jeweils zwischen 250 und 500 Interessierte vor Ort. Man erwarte auch in St.Gallen mehrere hundert Personen. Neben allgemeinen Informationen bestehe auch die Möglichkeit, am Schluss der Veranstaltung direkt mit den Experten von Exit zu sprechen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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