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Fachbeitrag

Fachkräfte gesucht – trotz Inflation und weiteren Krisen

Für das zweite Quartal 2022 meldete das schweizerische Bundesamt für Statistik (BFS) 5,1 Millionen Erwerbstätige. Das bedeutet einen Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr. Ende 2021 wurde in der Schweiz erstmals die Grenze von 100.000 offenen Stellen überschritten.

Nellen & Partner am 04. Oktober 2022

Im zweiten Quartal 2022 zählte das BFS schon 127.000 nicht besetzte Stellen. Innerhalb eines Jahres stieg ihre Zahl um knapp die Hälfte, wie das schweizerische Bundesamt für Statistik mitteilte.

Die Manpower-Group hat weltweit 40.700 Arbeitgeber gefragt, ob diese planen, im vierten Quartal 2022 neue Mitarbeitende einzustellen. Die Befragung ManpowerGroup Employment Outlook Survey nimmt Manpower quartalsweise vor. Die nationale Schweizer Umfrage mit über 500 teilnehmenden Arbeitgebern unterschiedlicher Branchen führt Right Management Consultants durch.

Nach der internationalen Umfrage planen Arbeitgeber in 16 von insgesamt 41 Ländern oder Territorien, mehr Menschen einzustellen als im Quartal zuvor. Saisonbereinigt ergibt sich ein Anstieg des Netto-Beschäftigungsausblicks von + 30 Prozent.

Schweizer Unternehmen fragen verstärkt Fachkräfte nach

Im vierten Quartal 2022 wollen 36 Prozent der Schweizer Unternehmen neue Mitarbeitende einstellen. Für die Schweiz beläuft sich der um Entlassungen bereinigte Nettoanstieg auf + 21 Prozent. Dieser positive Trend am Arbeitsmarkt zeigt sich trotz Pandemie, steigender Inflation, einer drohenden Rezession und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.

Weltweit fragen die IT-Branche sowie die Finanzbranche besonders stark Fachkräfte nach. Jedes zweite Finanzinstitut plant, im vierten Quartal zu rekrutieren. Gleichzeitig berichten drei von vier Arbeitgebern, dass es ihnen Mühe bereitet, Kandidaten mit den gewünschten Hard und Soft Skills zu finden.

Klimaberichterstattung und ESG fordern die Unternehmen heraus

Durch die ab 2023 für grosse Unternehmen der Schweiz verpflichtende Klimaberichterstattung sind Spezialisten für Umwelt und Nachhaltigkeit gefragt. Die Übernahme von Verantwortung bei Themen der Nachhaltigkeit gewinnt für immer mehr Unternehmen an Bedeutung. Sie entwickeln Programme für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) und investieren in Humankapital: 37 Prozent planen Einstellungen für diesen Bereich.

Als Hauptgründe für ein ESG-Programm nannten 43 Prozent der Unternehmen, dass sie ihre Kosten reduzieren möchten. Vorschriften einhalten zu wollen, gaben 38 Prozent der Unternehmen als Grund an. Für 33 Prozent steht der Aufbau der Reputation im Vordergrund. Neue Einnahmen zu maximieren oder einen Vorteil im Wettbewerb zu erringen, betonten 27 Prozent der Befragten. Die Erwartungen und der Druck seitens der Investoren führen in 31 Prozent der Fälle dazu, dass ESG-Programme aufgelegt werden.

Die Bedeutung von ESG für das Recruiting

Knapp jedes dritte Unternehmen nennt als Anlass für ESG-Programme, dass es Talente gewinnen und langfristig binden möchte. Insbesondere für die Generationen Y und Z sind die Höhe des Einkommens oder der attraktive Arbeitsplatz nicht mehr die einzigen Gründe, ein Stellenangebot anzunehmen. Potenzielle Mitarbeitende schauen sich genau an, welche Werte das Unternehmen vertritt und wie es diese nach aussen kommuniziert. Dabei ist die Bedeutung von ESG-Programmen und der Umgang mit ihnen ein wichtiges Thema.

Laut Manpower wollen nur knapp ein Drittel der Unternehmen ESG durch externe Berater vorantreiben. Vier von fünf der befragten Arbeitgeber favorisieren eine interne Lösung, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Dabei schätzen nur acht Prozent der Befragten, dass im Unternehmen bereits die nötigen Qualifikationen vorhanden sind. Sie schulen dafür ihre Mitarbeitenden und stellen bei Bedarf neu ein. Wer Know-how aus den Bereichen Umwelt, Governance, Gesundheit und Sicherheit mitbringt, gilt als besonders gefragter Kandidat.

Aus- und Weiterbildung in Sachen ESG

Die starke Nachfrage nach Fotovoltaik lässt die Energiebranche boomen - und verstärkt neue Mitarbeiter suchen. Manche Unternehmen sprechen gezielt Spezialisten für Recycling und Abfallmanagement an, während andere Experten für Ökosysteme und Biodiversität nachfragen. Das zeigt die Bandbreite, wenn es um den Buchstaben E (Environment, also Umwelt) beim Thema ESG geht.

Neben Praxiserfahrung bringen Kandidaten für den Aufgabenbereich ESG idealerweise eine entsprechende Qualifikation mit. Für das noch junge Gebiet werden bereits unterschiedliche Programme zur Aus- und Weiterbildung angeboten, viele davon für die Finanzbranche. Dazu gehört das internationale Zertifikat „Certified ESG Analyst“ der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS). An der Universität Basel können Studierende den Studiengang «Sustainable Development» absolvieren. An der Uni Zürich hat sich das «Center for Corporate Responsibility and Sustainability» auf Fragen der Nachhaltigkeit in Unternehmen und insbesondere auf nachhaltige Immobilien fokussiert.

Auch Sie gehören zu den Arbeitgebern, die Ihr Team vergrössern möchten? Mit unseren Kontakten und der richtigen Ansprache gefragter Talente unterstützen wir Sie gerne. Auch wenn Sie Spezialisten für das Thema ESG suchen, sind wir Ihr Ansprechpartner. Wir stellen die richtigen Fragen und bringen Sie passgenau mit motivierten und erfahrenen Kandidaten zusammen.

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