Oder was Toiletten, gendergerechte Sprache und Gleichstellung mit attraktivem Arbeitsplatz und Fachkräftesicherung zu tun haben.
Fachkräfte sind ein heisses Thema. Was tun? Mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten und bezahlte Diplomausbildungen lösen das Problem so wenig wie sprachliche Verbiegungen. Echte Anliegen werden so zum konfrontativen Reizthema, eifrig bewirtschaftet durch Berufsaufgeregte und Dauerbetroffene (w/d/m).
Die Fakten: Seit 2018 treten mehr Arbeitskräfte aus als neue eintreten. Wirtschaftsstatistisch seit Jahren vorhersehbar. Der Pool an Arbeits- und Fachkräften wird kleiner, die Nachfrage übersteigt das Angebot. Die Folge ist ein Arbeitnehmermarkt, es «herrscht» Fachkräftemangel. Verschärft durch brachliegende Potenziale. Noch zu wenig Menschen trauen sich zupackendes Arbeiten zu und suchen das Glück im nächsten Diplom. Erschreckt durch Stellenausschreibungen à la «Diplomiert:e Leiter:in w/d/m»? Diplomiert dämlich, sachlich oder herrlich. Schlechter Scherz, wie der anmassende Umgang mit Realitäten in Wirtschaft und Gesellschaft. Nicht um weitere Forderungen, sondern um Menschen und ihre Fähigkeiten geht es. Die Ressource Mensch (nicht «HR») wird für die ganze Wirtschaft wichtiger als das Finanzkapital. Ist es nicht das, wovon so viele geträumt haben? Und wie gehen viele damit um? Anmassend: Gleichstellung! statt Gleichberechtigung. Quote! (bis zur Bundesrätin) und Betroffenheit! woke «w/d/m», «poc» (?!), Gleichstellungsbeauftragte:r (meist ohne r), Kontrollen, Förder-, Spezial- und Zusatzprogramme und eine weitere Kategorie Toiletten.
Denken wir doch einfach gleichberechtigt und weiter: Gleiche Rechte, Chancen und Pflichten. Guter Lohn für gute Leistungen. Gleiches Rentenalter und gleiche (Staats-) Dienstpflicht. Und Toiletten: Gleiche, das erhöht die Verfügbarkeit. Das Leben wird einfacher, vielfältiger, stressfreier und produktiver. Willkommen im 21. Jahrhundert. Wer stellt sich jetzt noch dagegen und mit welchen Argumenten? Eben. Sollen sie so tun als ob. Nur bitte keine weiteren Forderungen. Denn KMU gewinnen Menschen und Fachkräfte weiterhin mit Offenheit, Wertschätzung, Engagement, Flexibilität, Kreativität, Nachhaltigkeit und sinnstiftenden Perspektiven. Junge, Lernende, Um- und Wiedereinsteigende schätzen und packen die Chancen und bringen uns gemeinsam weiter.
Thomas Tanner ist Mit-Initiant der Wertschaffer AG. Die Partnerinnen und Partner der Wertschaffer AG sind alles selbstständige Unternehmerinnen und Unternehmer. Dank ihrer Erfahrung decken sie im Verbund alle strategischen und operativen Fragestellungen von KMU ab. Dabei verbinden sie KMU-Methodik mit hohem Praxisbezug und unternehmerischer Erfahrung.
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