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Serie «Corona und ich» (19)

Fäschtbänkler: Die Zeit nutzen, um die wichtigen Werte wieder zu erkennen

Die fünf «Fäaschtbänkler» mussten viele Veranstaltugen absagen und verschieben. Ihre Wochenenden sind nun ungewohnt leer. Auf der faulen Haut liegen sie trotzdem nicht. Die Männer aus der Ostschweiz arbeiten an ihrem neuen Album und nehmen sich Zeit für die Dinge, die sonst schnell vergessen werden.

Shania Koller am 18. April 2020

Inwiefern sind Sie vom Corona-Virus betroffen, wie viele Shows mussten Sie absagen oder verschieben?

Wie bei allen anderen Künstlerkollegen wurden auch sehr viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben, bei welchen wir hätten auftreten sollen. Das ist natürlich äusserst schade, aber im Moment der absolut richtige Weg im Kampf gegen das Virus. Nichtsdestotrotz ist die momentane Situation natürlich äusserst schwierig für uns - der Bandbetrieb stellt eben das Haupteinkommen von uns allen dar. Aber wir sind, Gott sei Dank, alle gesund und das ist definitiv das Wichtigste.

Ist diese Situation für Sie existenzbedrohend und erwägen Sie staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Wie bereits erwähnt, stellt das Einkommen aus dem Bandbetrieb unser Haupteinkommen dar. Klar gibt es auch gewisse Rücklagen. Zum momentanen Zeitpunkt kann aber noch niemand sagen, wie lange die Situation anhalten wird, dass keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. Deshalb müssen auch wir versuchen, eine Teilentschädigung für die vielen Ausfälle zu erhalten.

Verfügen Sie nun über mehr Freizeit und wie gestalten Sie diese?

Die Wochenenden sind ungewohnt leer. Jedoch versuchen auch wir, wie viele andere auch, das Beste aus der Situation zu machen. Wir nutzen die freie Zeit und arbeiten sehr fleissig an unserem neuen Album, welches jetzt glücklicherweise schon etwas früher erscheinen wird – nämlich voraussichtlich schon in diesem Sommer. Ausserdem werden wir in den kommenden Wochen und Monaten auch noch ein paar coole, neue Videos drehen, damit unsere ganzen lieben und treuen Fans uns nicht vergessen.

Fäaschtbänkler

Wie mussten Sie ihren Tagesablauf umgestalten? Auftritte im Netz, soziale Medien?

Da wir alle auch noch kleine Nebenjobs haben, gestaltet sich dies sehr unterschiedlich in der Band. Natürlich hat sich aber auch unser aller Alltag verändert. Momentan machen ja sehr viele Künstler «Wohnzimmerkonzerte» per Livestream auf ihren Facebook oder Instagram-Kanälen. Wir haben uns dazu entschlossen, uns diesbezüglich etwas zurückzuhalten. Wir möchten uns nicht in die Flut der Live-Streams und so weiter einreihen. So gut das Internet auch ist und soviel wir auch schon davon profitieren konnten, sind doch andere Dinge im Moment viel wichtiger. Wir sind der Meinung, dass wir die Zeit einfach mal nutzen sollten, um zu uns zurückzufinden, die wirklich wichtigen Werte des Lebens wieder zu erkennen, einfach mal zu atmen und uns Gedanken zu machen über unseren Umgang mit der Natur und vielleicht auch über den Umgang mit unseren Mitmenschen.

Was vermissen Sie zurzeit am meisten und was überhaupt nicht?

Die Liveshows, die vielen tollen Menschen, die wir bei unseren Auftritten immer treffen dürfen, und der persönliche Kontakt zu unseren wunderbaren Fans vermissen wir alle sehr. Was wir im Moment eigentlich gar nicht vermissen, sind doch sehr viele Dinge – wie zum Beispiel Stau, gestresste Menschen, Lärm und vieles mehr.

Auch wenn sich viele Menschen, verständlicherweise, Sorgen um ihre Existenz machen (müssen), spürt man trotzdem eine gewisse Art von Befreitsein und Fröhlichkeit unter den Menschen. Wann hat man sonst so viel Zeit für die Familie und um sich vielleicht mal wieder bei Freunden melden zu können, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat?

Ihr persönlicher Tipp gegen Stubenkoller?

Wir sollten uns natürlich alle an die Vorgaben des Bundes halten und zu Hause bleiben. Nur gemeinsam schaffen wir es, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet. Aber man darf ja, wenn auch alleine, auch mal raus an die frische Luft. Und deshalb ist unser Tipp gegen Stubenkoller: Nutzt das schöne Wetter und geht auch alleine mal raus an die frische Luft. Der Frühling kommt mit großen Schritten und was gibt es Schöneres, als alles blühen und spriessen zu sehen?

Im Namen der ganzen Band und unserer kompletten Crew wünschen wir euch und uns allen, dass die ganze Geschichte schnell vorbei geht, wir das Nötige daraus lernen und weiterhin allerbeste Gesundheit!

Die «Fäaschtbänkler» ist eine Ostschweizer Band im Bereich Neue Volkmusik und Pop. Sie besteht aus Michael Hutter, Roman Pizio, Andreas Frei, Roman Wüthrich und Marco Graber. Die Band wurde 2008 in Kriessern (SG) gegründet. Mittlerweile spielen die fünf Männer auf den grössten Festivals in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Auf ihren Alben befinden sich Songs wie « Partyplanet», «Welt voller Wunder» und «Glück». Ihr bisher erfolgreichste Song ist «Can You English Please» mit über 15 Millionen Klicks auf YouTube. Trotz des Erfolgs bleiben die «Fäaschtbänkler» bodenständig und hilfsbereit und bezeichnen sich selbst als «die Jungs vom Dorf nebenan». Ihr neustes Album «mal so mal so» schoss wie seine Vorgänger direkt in die Charts von Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Autor/in
Shania Koller

Shania Koller (*2002) ist Schülerin an der Fachmittelschule an der Kantonsschule Trogen und absolviert ein Praktikum bei «Die Ostschweiz». Sie wohnt in Gonten.

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