In Wigoltingen kam es in den vergangenen Wochen zu Turbulenzen an der Volksschule. Nun wird das kantonale Departement Erziehung und Kultur aktiv. Es wird den Fall untersuchen und verspricht Antworten noch vor den Sommerferien.
Über die Hälfte der Lehrkräfte an der Oberstufe Wigoltingen hat im Mai das Handtuch geworfen. Die Kündigungen waren der Höhepunkt von Auseinandersetzungen zwischen dem Lehrkörper einerseits und dem Schulleiter und der Schulpräsidentin andererseits. Seither machten sich die beiden Gruppen gegenseitig Vorwürfe via Medien.
Beim Departement für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau ging eine Aufsichtsbeschwerde in dieser Sache ein. Zwar seien die Schulgemeindem im Thurgau weitgehend autonom, hält die Staatskanzlei fest. Aber aufsichtsrechtlich unterstehen sie dem zuständigen Departement. Dieses muss, wenn es Anzeichen für grössere Probleme gibt, von Amtes wegen überprüfen, ob das Recht oder pädagogische Vorgaben verletzt wurden.
Aktiv wird das Departement beispielsweise, wenn eine Aufsichtsbeschwerde oder eine Anzeige vorliegt. In diesem Fall war das Problem, dass zwar eine Aufsichtsbeschwerde einging, diese aber die Voraussetzungen nicht erfüllte. Die Beschwerdeführer waren laut Staatskanzlei nicht legitimiert zu diesem Schritt. Statt das Ganze zu schubladisieren, wird die Beschwerde nun aber aber als Anzeige behandelt.
In einem nächsten Schritt wird der Fall jetzt aufgerollt. Untersucht wird das neue Sekundarschulmodell in Wigoltingen, die erfolgten arbeitsrechtlichen Entscheide sowie die Informationspolitik der Schule. Gearbeitet dafür wird mit Fragebogen an verschiedene Zielgruppen. Das alles muss schnell gehen: Zehn Tage bleibt Zeit für die Retournierung.
Denn das Ziel des Departements ist ehrgeizig: Man will die Sache offenbar noch vor dem neuen Schuljahr klären. Ziel sei es, die Anzeige vor den Sommerferien zu beantworten.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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