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Wahlkampf geht in die heisse Phase

FDP-Kandidatin sucht das direkte Duell mit Würth

In einem Interview mit dem «Tagblatt» zeigt sich Ständeratskandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher angriffslustig. Sie macht damit klar: Kampflos will sie der CVP den Sitz nicht überlassen.

Marcel Baumgartner am 09. Februar 2019

Schon mehrmals wurde kritisiert, dass die FDP keinen profilierteren Kandidaten – etwa Nationalrat Marcel Dobler – ins Rennen um den freigewordenen Ständeratssitz schickt. Wird es den Freisinnigen gelingen, mit Susanne Vincenz-Stauffacher den Sitz von Karin Keller-Sutter zu verteidigen? Kann sie sich effektiv neben dem als Favorit gehandelten CVP-Regierungsrat Benedikt Würth behaupten? Geht es ihr mit der Kandidatur nicht einfach nur darum, eine bessere Ausgangslage für die Nationalratswahlen im Oktober zu erreichen?

Die letzten Tage zeigten klar: Susanne Vincenz-Stauffacher ist nicht pro forma angetreten. Sie zeigt sich auf mehreren Kanälen angriffslustig – am Freitag hier auf «Die Ostschweiz» und am Samstag auch in einem Interview mit dem «Tagblatt».

Die folgenden zentralen Aussagen von ihr zeigen auf, dass sie das direkte Duell mit Benedikt Würth sucht.

1. Susanne Vincenz-Stauffacher stellt klar, wer hier gegen wen antritt. Und zwar nicht etwa sie gegen den «Favoriten» Würth, sondern umgekehrt. «Dieser Sitz im Ständerat gehört der FDP», sagt sie gegenüder dem «Tagblatt» deutlich.

2. Sie hebt die Unterschiede zwischen ihr und Würth hervor. Dabei zielt sie nicht nur auf die Frauenfrage ab, sondern macht auch deutlich, dass es schon genügend Politiker mit ähnlichem Profil wie Würth in der kleinen Kammer habe. Im Wortlaut: «Ich bin eine Frau aus der Privatwirtschaft. Benedikt Würth hat eine Verwaltungskarriere gemacht. Das ist ein anderes Profil.» Und weiter sagt sie im «Tagblatt»-Interview: «Wir sollten uns bewusst sein, dass die Frauen in der Politik gut vertreten sein sollten und nicht nur ehemalige Regierungsräte. Davon hat es genug.»

3. Sie kritisiert Würths Aussage, wonach er im Falle einer Wahl in den Ständerat noch ein Jahr lang Regierungsrat bleiben möchte: «Ich staune, wie er das alles unter einen Hut zu bringen gedenkt. Benedikt Würth ist ein Tausendsassa. (…) Mein Vorteil ist es, dass ich vom ersten Tag weg voller Kraft Ständerätin sein könnte.»

Ein weiterer Name eines anderen Kandidaten bzw. einer anderen Kandidatin fällt im gesamten Interview nicht. Das kann Zufall sein oder ein klares Bekenntnis dafür, dass hinsichtlich des ersten Wahlgangs vom 10. März vor allem die FDP und die CVP die Klingen kreuzen werden.

Man kann aber davon ausgehen, dass in den nächsten vier Wochen zumindest auch noch von Seiten der SVP der eine oder andere Seitenhieb folgen wird – in welche Richtung bleibt abzuwarten.

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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