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Standeskommission verzichtet

Gegenwind war zu stark: Doch kein Windpark in Oberegg

Im Gebiet Honegg-Oberfeld im Innerrhoder Bezirk Oberegg wird kein Windpark realisiert. Das hat die Standeskommission entschieden. Dem vorausgegangen war ein heftiger Widerstand - und 500 negative Stellungnahmen.

Stefan Millius am 12. November 2018

Der Jubel bei den zahlreichen Gegnern eines Windparks dürfte gross sein. Die Standeskommission hat an ihrer Sitzung vom 6. November 2018 entschieden, dass im kantonalen Richtplan auf die Festsetzung des Gebiets Honegg-Oberfeld, Bezirk Oberegg, als Wind-kraftstandort verzichtet wird. Das schreibt sie in einer Mitteilung. 

Ein Windpark kann damit an diesem Standort nicht realisiert werden.

Ursprünglich war das Gebiet Honegg-Oberfeld  im Richtplan zusammen mit drei weiteren Gebieten als möglicher Standort für die Nutzung der Windkraft bezeichnet worden. Für eine Realisierung muss der betreffende Ort aber zunächst im kantonalen Richtplan als definitiver Standort bezeichnet werden.

Private nahmen daraufhin das Heft in die Hand und lancierten ein Projekt für Honegg-Oberfeld - mit dem Ergebnis einer Machbarkeitsstudie mit Umweltbericht. Treibende Kraft war die Appenzeller Wind AG.

Das Ergebnis: Das Energiepotenzial wäre beträchtlich. Aber die Anlage würde «zu Konflikten in den Bereichen Siedlung und Umwelt führen», wie es hiess. Auch das Landschaftsbild wäre massiv beeinträchtigt worden.

Schnell zeigte sich, dass das Projekt auf keine breite Unterstützung zählen darf - eher im Gegenteil. Im sogenannten Einwendungsverfahren gingen laut der Standeskommission rund 60 befürwortende Stellungnahmen ein und etwa 500 ablehnende.

Unter die Gegner reihten sich auch wichtige Stimmen wie die Kantone Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen, das Land Vorarlberg und die Gemeindepräsidentenkonferenz Ausserrhoden.

Man habe in der Standeskommission «gestützt auf eine umfassende und sorgfältige Interessenabwägung entschieden, auf eine Festsetzung des Standorts Honegg-Oberfeld als Windpark zu verzichten», heisst es in einer Mitteilung. Das Hauptargument für den ablehnenden Entscheid bildet die Unverträglichkeit der Windkraftanlage mit dem Landschaftsbild.

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Nach Kommentar von Stefan Schmid

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Autor/in
Stefan Millius

Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.

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