Anlässlich ihrer Hauptversammlung hat die SP Flawil zu Handen des Gemeinderats eine Resolution zum Thema «Ausserfamiliäre Kinderbetreuung» verabschiedet. Im Wesentlichen erwartet sie von der Gemeinde Flawil mehr finanzielles Engagement für tiefere Tarife bei den Betreuungsangeboten für Kinder.
Mehr Engagement der Gemeinde bei der ausserfamiliären Kinderbetreuung: Das wünscht sich die SP Flawil in ihrer Resolution. Sie erwartet vom Gemeinderat unter anderem ein grösseres finanzielles Engagement, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden kann. Der Gemeinderat habe für das Anliegen der SP Flawil Verständnis. Das schreibt er in einer entsprechenden Mitteilung. Er teile die Meinung der SP Flawil, dass die ausserfamiliäre Kinderbetreuung wichtig sei. Der Gemeinderat sei sich seiner Verantwortung für eine gut ausgebaute ausserfamiliäre Kinderbetreuung bewusst.
Der Rat ist der Ansicht, dass bereits heute in Flawil ein sehr gutes und ausreichendes Angebot an günstigen Betreuungsplätzen bestehe. Die Auszeichnung der Gemeinde als kinderfreundliche Gemeinde sei ein klares Zeichen dafür. Das Engagement der Gemeinde Flawil, teilweise mit Unterstützung der Eduard Grüninger Stiftung, finde insbesondere in folgenden Bereichen statt:
Kindertagesstätte «Karussell – Haus für Kinder»: Seit Sommer 1994, also bereits seit 25 Jahren, biete der Verein Karussell ein qualitativ hochstehendes Betreuungsangebot für Eltern mit Kindern im Vorschulalter. Die Eduard Grüninger Stiftung und der Verein Karussell haben im Jahr 2015 eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, die eine dauerhafte finanzielle Unterstützung der Kindertagesstätte «Karussell – Haus für Kinder» ermöglicht. Damit wurde die bisherige Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde Flawil abgelöst. Doch schon damals sicherte der Gemeinderat zu, bei einem allfälligen Ende der Leistungsvereinbarung mit der Eduard Grüninger Stiftung die bisherige Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde wieder aufleben zu lassen.
Die Eduard Grüninger Stiftung unterstützt den Verein Karussell mit weit über 100‘000 Franken pro Jahr. Mit diesem jährlichen Betrag werden die Betreuungskosten der Einkommensklassen bis 50‘000 Franken mitfinanziert. Die Kompetenz zur Anpassung der Tarife liegt ausschliesslich beim Verein Karussell. Der Gemeinderat habe auf die Gestaltung der Tarife keinen Einfluss.
Tagesstrukturen: «In Flawil wurde ein flächendeckendes Tagesstrukturangebot geschaffen, als sich die meisten Gemeinden der Region noch nicht einmal damit befassten», so der Gemeinderat. Im Rahmen der schulergänzenden Kinderbetreuung engagiere sich die Gemeinde Flawil seit bald 15 Jahren für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Tarif sei einfach strukturiert, einkommensunabhängig und ausserordentlich tief. Das Angebot wurde im vergangenen Jahr von der Gemeinde Flawil mit mehr als 250‘000 Franken unterstützt. «Die flächendeckenden Tagesstrukturen, die ausserhalb der Blockzeiten eine Betreuung samt Mittagstisch für Schulkinder bieten, funktionieren hervorragend, werden rege genutzt und von den Eltern sehr geschätzt», ist der Gemeinderat überzeugt.
Spielgruppen: Auf das kommende Jahr hin will der Gemeinderat ein weiteres familienergänzendes Betreuungsangebot unterstützen. Dies mit dem Ziel der Frühen Förderung und Integration von Kindern im Vorschulalter. Ein sogenannter Betreuungsgutschein soll es jeder Familie möglich machen, dass ihr dreijähriges Kind vergünstigt eine Flawiler Spielgruppe oder in diesem Rahmen die Kindertagesstätte «Karussell – Haus für Kinder» besuchen kann. Zur Einführung des Betreuungsgutscheins für Spielgruppen werde der Gemeinderat an der Bürgerversammlung vom 26. November 2019 mit dem Budget 2020 einen Kredit von 25‘000 Franken beantragen.
Fazit des Gemeinderats
«Die Gemeinde Flawil engagiert sich bereits heute ausserordentlich stark für die ausserfamiliäre Kinderbetreuung. Tendenz steigend. Das Angebot an Betreuungsplätzen in Flawil ist qualitativ hervorragend, günstig und ausreichend. Es kann sich auch im regionalen Vergleich sehen lassen», so der Gemeinderat. Mit den geplanten Betreuungsgutscheinen für Spielgruppenbesuche solle ein weiteres Angebot unterstützt werden. Der Rat sehe keinen Bedarf für eine zusätzliche Vergünstigung von Krippenplätzen.
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