Ich habe das Zitat «Glauben heisst nicht wissen.» kürzlich gehört. Und ich muss zugeben, es hat mich ziemlich stutzig gemacht. Ich weiss nicht, ob eine berühmte Person wie etwa Plato das einmal gesagt hat, aber ich bin mir sicher, dass es eine Aussage ist, die einen zum Nachdenken bringt.
Die deutsche Sprache ist wirklich faszinierend, denn man kann diese Aussage auf verschiedene Arten interpretieren.
Die einfachste Interpretation ist, dass wenn man etwas nicht weiss, muss man es glauben. Diese Art der Auffassung spricht mir sehr zu – vor allem jetzt, da ich mit dem Studium beschäftigt bin und mir zum ersten Mal klar wird, wie wenig die Menschheit weiss. Das meiste sind Theorien, denen wir folgen. Wir entschliessen uns dazu, daran zu glauben, weil wir die Wahrheit nicht wissen. Wir kreieren unsere eigene Realität, indem wir uns bewusst dazu entschliessen, an etwas zu glauben. Die Aussage, dass man etwas glaubt, impliziert in einem Satz oft, dass wir uns nicht sicher sind. Zum Beispiel: «Ich glaube, es fängt um 5 Uhr an.» Wir sagen damit, dass wir nicht genau wissen, wann, aber wir denken und gehen davon aus.
Ebenso könnte man die Aussage dahingehend interpretieren, dass man sich aktiv dazu entscheidet, etwas nicht zu wissen – oder sich dazu entscheidet, nicht den Fakten zu folgen. Oder wenn es keine Fakten dazu gibt, dass man einer Theorie oder Hypothese folgt. Hierbei nehme ich gerne das Beispiel der Religion. Meiner Meinung nach ist der Glaube – im religiösen Sinn und auch ausserhalb – etwas sehr Starkes. Wir entscheiden uns dazu, an etwas zu glauben. Egal ob es Gott oder eine höhere Macht oder man selbst ist. Durch diese Entscheidung lenken wir in eine Richtung. Das macht den Glauben so extrem stark, denn wenn wir davon ausgehen, ist es für uns die Wahrheit.
Vereinfacht gesagt würde ich behaupten, dass es die Kraft unserer Gedanken ist. Wenn wir wirklich an etwas glauben, ist es für uns die Wahrheit und das ist nichts anderes als Manifestation. Wer von sich selbst glaubt, dass man die beste Person ist, wird dies auch ausstrahlen.
Nutze deine Gedanken. Es wird funktionieren, wenn nur genug Glaube da ist. Manchmal ist es besser nicht(s) zu wissen und das Vertrauen auf den Glauben zu legen.
Lea Müller (*2001) aus dem Kanton Thurgau ist Studentin in Fribourg. Sie interessiert sich für Sport und schreibt seit ihrem 12. Lebensjahr Geschichten.
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