Die St.Galler Schreiner sind innovativ. Vor gut 50 Jahren eröffneten sie in Gossau eines der ersten Kurszentren der Schweiz. Inzwischen wurden dort über 3'000 Lehrlinge in die praktische Arbeit eingeführt. Nun will der Verband ein modernes Kompetenzzentrum errichten.
Im Bild: Kursleiter Andreas Meier (v.l.), ÜK-Obmann Prisco Egli und Verbandssekretär Martin Hälg haben allen Grund zur Freude. Am 11. September feiert das Schreiner-Kurszentrum in Gossau sein 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Türe. (Bild: Ralph Dietsche)
Der Beruf der Schreinerin und des Schreiners ist attraktiv. Um eine qualitativ hochstehende Ausbildung zu gewähren, haben die Lehrmeister vor über 50 Jahren entschieden ein zentrales Kurszentrum zu bauen. Dieses konnte in Gossau SG realisiert werden. Auf einem Grundstück, das die Schreiner von der katholischen Schulgemeinde erwarb. Die Lage zwischen den beiden Schulstandorten in Buchs und Wil war ideal und ist es bis heute geblieben. «Anfangs war der Besuch der Kurse für die Lehrlinge noch freiwillig», weiss Prisco Egli, Obmann der überbetrieblichen Kurse. Rasch wurden die Kurse als Ergänzung zum Berufskundeunterricht fester Bestandteil der Schreinerausbildung und damit obligatorisch. Über all die Jahre vermittelten die Kursleiter in Gossau über 3'000 angehenden Schreinerinnen und Schreinern praktisches Wissen und den Umgang mit Maschinen. «Der Maschinenpark und die Infrastruktur wurde laufend angepasst und ergänzt. Heute ist das Kurszentrum samt moderner CNC-Maschine wie eine kleine Schreinerei eingerichtet», erklärt Kursleiter Andreas Meier. Ein besonderer Meilenstein war 1990. Damals wurde das Kurszentrum aus Platzgründen mit einem Anbau erweitert.
Beruf mit hoher Beliebtheit
Die Bedeutung des Berufs der Schreinerin und des Schreiners hat über all die Jahre stark zugenommen. Um die steigende Zahl an Lernenden optimal ausbilden zu können, wurden in Wattwil und Schaan zwei zusätzliche Kurszentren errichtet. Die dezentrale Organisation ist aus heutiger Sicht nicht mehr optimal. Einerseits aus fachlichen und organisatorischen Gründen, andererseits muss so an drei Standorten laufend in moderne und immer grösser werdende Maschinen investiert werden. Deshalb soll in naher Zukunft in St.Margrethen, in der Nähe des Bahnhofs, ein kantonales Schreiner-Kompetenzzentrum gebaut werden. In diesem sollen die beiden Schulstandorte Buchs und Flawil sowie die drei Kurszentren vereint werden. Damit übernehmen die St.Galler Schreiner einmal mehr eine Vorreiterrolle. «Die Planungsarbeiten laufen auf Hochtouren», weiss Verbandssekretär Martin Hälg. An der nächsten Delegiertenversammlung – welche im September in Gossau stattfinden wird – werden die Verbandsmitglieder über die Realisierung dieses Projekts befinden.
Tag der offenen Türe im Schreinerzentrum
Am Samstag, 11. September, wird von 10 bis 15 Uhr das 50-jährige Bestehen des Kurszentrums in Gossau mit einem Tag der offenen Türe gefeiert. Die Bevölkerung und Interessierte sind eingeladen die Räumlichkeiten zu besichtigen und sich über den Schreinerberuf zu orientieren. «Wir werden einen Blick in die Geschichte werfen, aufzeigen was an den Kursen an Kompetenzen vermittelt wird und wie sich die Ausbildung in den nächsten Jahren entwickeln wird», erklärt Prisco Egli. Zudem werden einige Arbeiten ausgestellt, die an Schreinerwettbewerben und Kursen entstanden. Ein weiteres Highlight wird um 11 Uhr die Ehrung der Lernenden sein, welche bei der Abschlussprüfung ein besonders gutes Resultat erzielten.
Ralph Dietsche ist Geschäftsführer und Inhaber der Kommunikationsagentur radikom GmbH mit Sitz in Rüthi.
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