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Bronschhofen

Grabstätte für Muslime

Früher als geplant: Ab sofort steht auf dem Friedhof Bronschhofen ein eigenes Grabfeld für verstorbene Muslime zur Verfügung.

Die Ostschweiz am 08. April 2020

Das Grabfeld erfüllt die Kriterien der islamischen Begräbniskultur. Dieser Präsidialbeschluss musste aufgrund eines kurz bevorstehenden Todesfalls vordringlich gefasst werden. Die Überführung von Toten ins Ausland ist derzeit aufgrund der aktuellen Lage nicht mehr möglich.

Gemäss Friedhof- und Bestattungsreglement der Stadt Wil können für Verstorbene anderer Glaubensgemeinschaften spezielle Grabfelder bezeichnet werden. Der Stadtrat beschloss deshalb, der muslimischen Glaubensgemeinschaft eine Grabstätte für verstorbene Einwohnende der Stadt Wil zur Verfügung zu stellen. Da der muslimische Glauben keine Kremation kennt, sind dafür Grabfelder für Erdbestattungen notwendig. Der Friedhof Bronschhofen erfüllt die Rahmenbedingungen für solche Grabfelder. Er ist in weiten Teilen noch kaum belegt. Auch künftig wird der Friedhof für christliche und muslimische Begräbnisse genügend Platz bieten.

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen der Stadt Wil und des Dachverbands islamischer Gemeinden Ostschweiz, hatte sich in den vergangenen Monaten mit Fragestellungen rund um die islamische Glaubens- und Begräbniskultur auseinandergesetzt und die wichtigsten Fragen geklärt. In der Planung vorgesehen war, die Kosten für den notwendigen Waschraum sowie für das erste Grabfeld ins Budget 2021 aufzunehmen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse rund um das Coronavirus sind aktuell aber Überführungen von Toten ins Ausland nicht mehr möglich. Die ersten Grabfelder werden deshalb ab sofort in Betrieb genommen.

Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

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