logo

Thurgau

Gross-Impfzentrum ist gestartet

Am 6. April 2021 hat in Weinfelden das dritte Thurgauer Impfzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Sobald genug Impfstoff vorhanden ist, können auf bis zu 14 Impfspuren über 2000 Personen pro Tag geimpft werden. 

Die Ostschweiz am 07. April 2021

Derzeit sind im Kanton Thurgau 11,5 Prozent der Bevölkerung sowie 56 Prozent der über 75-Jährigen geimpft.

Vor drei Wochen war es noch eine normale Industriehalle an der Tannenwiesenstrasse in Weinfelden – seit gestern werden hier Hunderte von Thurgauerinnen und Thurgauer gegen Covid-19 geimpft. Die Grösse und gleichzeitig Kompaktheit des Impfzentrums ist beeindruckend. Insgesamt besteht in der Industriehalle Raum für 14 Impfspuren, die über 2000 Impfungen pro Tag erlauben.

Allerdings können derzeit aufgrund des Impfstoffmangels nur zwei Spuren ausgelastet werden, wie Kantonsapothekerin Nadja Müller an der Medienkonferenz vom Mittwoch, 7. April 2021, ausführte. Dies entspricht derzeit 168 Impfungen pro Tag. Treffen die geplanten Lieferungen ein, wird die Kapazität rasch erhöht. Pro 7-Tage-Woche könnten dann 5 Prozent der Thurgauer Bevölkerung allein in Weinfelden geimpft werden. «Unser Ziel ist es, die Thurgauer Bevölkerung mit dem vom Bund nach und nach zur Verfügung gestellten Impfstoff möglichst rasch zu impfen. Dafür ist ein Grosszentrum wie in Weinfelden ideal, weil hier zwischen 84 und 2016 Impfungen pro Tag möglich sind», sagte Regierungsrat Urs Martin, Chef des Departementes für Finanzen und Soziales.

Spritzen aufziehen im abgedunkelten Raum

In die Konzeption des Gross-Impfzentrums flossen die bisherigen Erfahrungen ein: So konnte mit abgedunkelten Räumen bei der Impfstoffkonfektion der Prozess für die Mitarbeitenden optimiert werden. «Wir überwachen die Abläufe stetig und streben allfällige Verbesserungen in Absprache mit dem Kanton an», sagte PD Dr. med. Dietmar Mauer, Medizinischer Leiter Impfzentren bei der Hirslanden AG, die die Thurgauer Impfzentren betreibt. Die Einsatzplanung der Mitarbeitenden ist abhängig vom verfügbaren Impfstoff und deshalb herausfordernd. Eine gute Abstimmung zwischen allen Beteiligten sei essentiell. «Aufgrund der breiten Unterstützung von Fachkräften und Administrativpersonal aus der Bevölkerung sind wir in der Lage, auch kurzfristig auf Änderungen in der Impfstoffverfügbarkeit zu reagieren», erklärte Dietmar Mauer.

Per 6. April 2021 haben im Kanton Thurgau rund 32 440 Personen mindestens eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Dies entspricht 11,5 Prozent der Bevölkerung. Bei den 23 600 Personen ab 75 Jahren haben derzeit rund 56 Prozent eine Impfung erhalten.

Impfzentrum Thurgau

Informierten im Rahmen einer Medienkonferenz über das neue Gross-Impfzentrum in Weinfelden (v.r.n.l.): Regierungsrat Urs Martin, Chef des kantonalen Departementes für Finanzen und Soziales, Kantonsapothekerin Nadja Müller und PD Dr. med. Dietmar Mauer, Medizinischer Leiter Impfzentren bei der Hirslanden AG.

Impfstoffe für 90 Hausärztinnen und Hausärzte

Nebst den Impfzentren basiert die Thurgauer Impfstrategie auch auf den Hausärztinnen und Hausärzten. Die ersten 30 Ärztinnen und Ärzte, die berücksichtigt werden konnten, haben vor zwei Wochen die Lieferung der zweiten Dosis für je 100 Personen erhalten. Weitere rund 30 erhielten in der Woche vor Ostern die erste Dosis für je 100 Personen und nächste Woche werden die nächsten 30 Hausärztinnen und Hausärzte beliefert. Ebenfalls im Gang sind Impfungen in Behinderteneinrichtungen durch mobile Impfequipen. Diese sollten Mitte Mai abgeschlossen sein.

Beschleunigung im Mai erwartet

Gemäss den Prognosen des Bundes ist im Mai mit grösseren Impfstofflieferungen zu rechnen: Während der Kanton von Januar bis März rund 60 000 Impfdosen erhielt, sind für April 55 000 und für Mai 79 000 Impfdosen in Aussicht gestellt (ohne AstraZeneca-Lieferungen). Dies wird es ermöglichen, den Impfprozess zu beschleunigen. Gleichzeitig können die Impftermine für weitere Personengruppen geöffnet werden. Seit zehn Tagen können sich Personen ab 65 Jahren auf der Thurgauer Anmeldeplattform «ImpfMi» https://tg.impfung-covid.ch/registrieren. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Terminen aber deutlich grösser als das Angebot. Treffen die in Aussicht gestellten Liefermengen ein, ist das Amt für Gesundheit zuversichtlich, dass mit dieser Impfstrategie bis zu den Sommerferien mehr als die Hälfte der Thurgauer Bevölkerung geimpft werden kann.

Nachtrag im Impfbüchlein möglich

Nach einer Impfung wird der Impfnachweis im Impfzentrum ausgedruckt und auf Wunsch im Impfbüchlein eingetragen. In den ersten Betriebswochen der Impfzentren in Frauenfeld und auf der MS Thurgau war das noch nicht der Fall. Wer es nachholen möchte, kann dies nur in jenem Impfzentrum tun, in dem er geimpft wurde. Dies ist ab sofort kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Nebst der Covid-Impfbescheinigung und einem amtlichen Ausweis ist das nationale oder internationale Impfbüchlein mitzubringen; es kann nicht im Impfzentrum bezogen werden.

Die Impfreihenfolge gemäss BAG:

Gemäss den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) werden nach den Personen 75+, den Heimbewohnern und den Personen mit schweren chronischen Krankheiten der Reihe nach folgende Personengruppen prioritär geimpft:

• Weitere Personen der Zielgruppe 1: Personen zwischen 65 bis 74 Jahren so-wie Personen unter 65 Jahren mit chronischen Krankheiten, die noch nicht geimpft wurden

• Zielgruppe 2: Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt / Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen

• Zielgruppe 3: Enge Kontakte (Haushaltsmitglieder, betreuende Angehörige) von besonders gefährdeten Personen

• Zielgruppe 4: Personen in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektions- und Ausbruchsrisiko (z.B. Behindertenheime)

• Zielgruppe 5: Übrige Erwachsene

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.