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Zeyer zur Zeit

Hallo Zukunft, bitte zahlen!

Mit insgesamt 45 Massnahmen dämpfte der Schweizer Staat im Jahr 2020 die Schäden ab, die er selbst mit seiner Pandemiebekämpfung angerichtet hatte. Kollateralschäden wie Masken-Massaker und Impf-Desaster gar nicht mitgerechnet.

«Die Ostschweiz» Archiv am 17. März 2021

Ende November wagte die NZZ einen vorläufigen Kassensturz, was in knapp einem Jahr für Schäden an Wirtschaft, Sozialsystemen und anderen Messgrössen angerichtet worden war. Sie kam auf konservative 133 Milliarden Franken. Inzwischen kommen noch die Kosten von Lockdown zwei obendrauf.

Zwischenruf: das war alternativlos. Ohne diese Massnahmen wäre es noch viel teurer geworden. Nur Unmenschen korrelieren Menschenleben mit den Kosten für ihre Rettung.

So, nachdem wir diese Gebetsmühle falscher Behauptungen durchgedreht hätten, können wir uns noch den Kollateralschäden und Softfactors und multiplem Staatsversagen widmen. Kollateralschäden wie Anstieg der Suizidrate (weshalb sie erst in zwei Jahren enthüllt werden soll), Zunahme psychischer und psychosomatischer Krankheiten. Hunderttausende von Arbeitnehmern und KMU-Besitzern wissen nicht, wie’s weitergehen soll, wenn Erwerbslosenersatz, Kurzarbeitsentschädigung, staatlich garantierte Kredite einmal versiegen werden.

Softfactors wie Konsumfreude, fröhliche Erwartungen an die Zukunft, unablässiges Gründen von Start-ups, Investitionen in neue Geschäftsideen, Weiterbildung zwecks Erklimmen einer neuen Stufe der Karriereleiter. Vertrauen und Sicherheit, beides für Schweizer existenziell wichtig, das Wissen darum, dass die Regierenden vielleicht nicht alles optimal, aber doch mit grossem Bemühen richtig machen, alles weg. Aufgelöst, verdampft.

Eklatantes Staatsversagen wie selten in der Geschichte kam noch erschwerend dazu. Überhebliche Unterschätzung der Pandemie am Anfang, breitarschige Versicherungen, dass hier in der Schweiz alle Vorbereitungen getroffen seien, alles nötige Material vorhanden, alle Planungen nur aus der Schublade gezogen werden können.

Nachdem nicht mehr ignoriert werden konnte, dass auch die Insel der Glücklichen nicht von der Pandemie verschont bleibe, der Schreckmoment. Dann Überreaktion mit Schnappatmung, der Lockdown. Das Desinfektionsmittel-Desaster. Das Masken-Desaster. Das Testing und Tracing-Desaster. Das Impfstoff-Desaster. Das Impf-Desaster. Begleitet von einer stetigen Kakophonie von selbsternannten und echten Fachleuten, die für ihre 5 Minuten Ruhm die absonderlichsten und erschreckendsten Behauptungen in die Medien einspeisten.

Und ähnlich wie die Medien regierten, wenn ihre Prognosen der Todeszahlen, der Überlastung der Intensivstationen eins ums andere Mal nicht eintrafen: gar nicht erst ignorieren. Und ja nicht sich davon abhalten lassen, neue Horrorszenarien zu entwerfen.

Vertrauen weitgehend futsch, Regierenden, Fachleuten und den Medien wird immer weniger geglaubt. Dafür werden alle, die auch nur eine rationale Kritik wagen, als Corona-Skeptiker, wenn nicht -leugner oder gleich als durchgedrehte Verschwörungstheoretiker und Unmenschen beschimpft.

Das Sahnehäubchen am Schluss. Nach ziemlich genau einem Jahr aktiver Pandemie-Bekämpfung, was haben all die Beteiligten in Europa inzwischen gelernt, was machen sie besser als am Anfang? Öhm, da nehme ich lieber den Telefonjoker, denn mir selbst fällt echt nichts ein.

Wie soll’s weitergehen? Verschwinden die neu aufgenommen Schulden einfach, so wie das Virus, trotz aller falschen Gegenmassnahmen, mal verschwinden wird? Oder verschwinden wir, ausgerottet durch die finale Seuche? Damit wären dann auch die Probleme mit den Schulden gelöst.

Aber falls nicht? Dann gilt: Hallo Zukunft, bitte zahlen. Genauer: liebe nächste Generation, wir haben eine neue Variante des Generationenvertrags erfunden. Ihr zahlt uns nicht nur unsere Altersversorgung. Sondern ihr müsst auch das wegräumen, das als Kollateralschaden beim Krieg der Regierungen gegen ihre eigenen Bevölkerungen entstanden ist. Gibt’s auch eine gute Nachricht? Schon: sonst gäbe es Euch vielleicht gar nicht. Und nun sage keiner: wär’ mir vielleicht auch lieber gewesen. Da müsst Ihr nun durch. Vielen Dank auch.

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