«Was alle angeht, können nur alle lösen.» Mit diesem Zitat deutet Friedrich Dürrenmatt auf ein fundamentales Problem unserer Gesellschaft hin. Der Egoismus ist gross heutzutage und keiner achtet mehr auf den anderen.
Wir kaufen und kaufen ohne einen Sinn dahinter. Während der Rest der Welt in Armut erstickt, welche wir ausnutzen, denn dort werden unsere billigen Produkte hergestellt, geniessen wir den Konsum en masse. Wir denken nicht nach, wenn wir ein Produkt kaufen. Und tun wir es doch, so denken wir meistens nicht weit genug.
Wie oft standest du im Supermarkt und hast dir alltägliche Produkte angeschaut? Produkte wie Shampoo oder Notizpapier. Dachtest du auch nur eine Sekunde daran, wie es produziert wurde? Ob es fair hergestellt wurde? Ob es nachhaltig ist?
Dieses Wort scheint sowieso eher wie ein Fremdwort. Was ist bitte schön «Nachhaltigkeit»?
Der Duden sagt: «Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.»
Den Nachrichten zufolge, die von immer weiter abgeholzten Regenwäldern berichten, scheint dieses Prinzip in unserer Welt nicht sonderlich zu funktionieren. Genauso wenig, wenn man an das Thema Food-Waste denkt.
Lebensmittel werden gradenlos aussortiert, weil sie nicht die perfekte Farbe oder einen Verpackungsfehler (bei dem das Produkt nicht einmal beschädigt ist) haben oder einfach, weil sie niemand in der Zeit, in der sie im Laden waren, gekauft hat. Lebensmittel, die noch lange geniessbar hätten sein können.
Ich bin mir sicher, wenn man davon hört, denkt man schnell: Nein, ich bin nicht so schlimm. Man schiebt die Schuld auf den Nachbarn, doch genau so konnte es soweit kommen. Im Zuge des Hypes um den Klimawandel wird zwar viel protestiert, doch geändert hat sich herzlich wenig. Damit meine ich nicht in der Politik oder in den Gesetzen. Ich spreche von den Köpfen der Menschen. Die Zeit des Entschuldigens darf nicht länger andauern. Es ist Zeit, dass wir uns ändern. Denn einmal mehr ist das ein Problem, das wir nur zusammen lösen können.
Ich für meinen Teil möchte stolz auf meine Erde sein. Ich möchte, dass meine Kinder in den Geschichtsbüchern lesen, wie wir die Helden der modernen Zeit waren.
Lea Müller (*2001) aus dem Kanton Thurgau ist Studentin in Fribourg. Sie interessiert sich für Sport und schreibt seit ihrem 12. Lebensjahr Geschichten.
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