Laut einem Finanzportal erhalten die Frontverkäufer des St.Galler Versicherers Helvetia neue Verträge. Und die sollen schlechter aussehen. Das Unternehmen bestätigt Anpassungen, deutet sie aber anders.
Der entsprechende Beitrag ist bei Inside Paradeplatz erschienen. Das Portal spricht von «Feuer im Dach» bei Helvetia. Für Unmut sorgen demnach neue Verträge für die Verkäufer der Versicherung an der Front, die sogenannten Generalagenten. Diese seien weder Angestellte noch Unternehmer und hätten nun «massiv schlechtere Bedingungen und viel weniger Verdienstmöglichkeiten. Das führe zu Kritik an der Helvetia-Führung.
Konkret werden per 2020 die sogenannten Stornofristen für die insgesamt 40 Generalagenten in der Schweiz auf fünf Jahre ausgeweitet. In dieser Zeit kann der Kunde künden. Und das führt zu einer anteilsmässigen Reduktion des Bonus für den Generalagenten. Laut Informationen von «Inside Paradeplatz» sei die Anpassung rückwirkend beschlossen. Damit würden die Verkäufer auf «alte» Verträge Einnahmen verlieren.
Helvetia hat die Veränderung der Stornofristen per 1. April 2020 gegenüber dem Finanzportal bestätigt. Man habe diese den «weitgegenend branchenüblichen Regelungen angepasst. Aus Sicht des Unternehmens ist es aber zumindest für gute Generalagenten keine Verschlechterung. Wer eine «langfristig zufriedene Kundschaft» habe, werde nun bessergestellt.
Bereits 2017 haben die Generalagenten laut «Inside Paradeplatz» einen markanten Teil ihrer Einkünfte durch neue Arbeitsverträge verloren. Erwähnt wird aber auch, dass per 2019 die Bedingungen für die Generalagenten nach Auseinandersetzungen zwischen ihrer Vereinigung und der Helvetia-Spitze zwischenzeitlich verbessert worden seien.
Die Massnahmen seien nicht zuletzt deshalb einschneidend, weil Helvetia früher stets als «Traum-Arbeitgeber gegolten habe und man nun Federn lassen müsse. Wobei das natürlich wieder die Frage aufwirft, ob die Bedingungen früher schlicht «zu gut» waren und Anpassungen deshalb unumgänglich sind.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.