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Black Friday

Heute geht es los: So viele Schnäppchen, die gar keine Schnäppchen sind

Es ist «Black Friday», und die Welt dreht durch. Inzwischen inklusive der Schweiz. Doch was steckt wirklich hinter dem schwarzen Freitag? Und können wir uns heute dumm und dämlich sparen? Bitte lesen Sie nicht weiter, wenn Sie Ihre Illusionen nicht verlieren wollen.

Wolf Buchinger am 23. November 2018

Black Friday: Nein, dieses Wort stammt nicht aus dem Jahre 1929, als der Börsencrash weltweit für Armut gesorgt hat. Wie das englische Wort vermuten lässt, stammt es aus den U.S.A., wo seit den 1960er Jahren nach dem Donnerstag des Thanksgiving (also dem Tag, an dem selbst Präsidenten Truthähnen ihr Leben schenken), die schwarzen Massen von Käufern die Strassen verdunkelten, weil sie für Weihnachten einkauften. 

Diese Massenveranstaltung hat sich vor ein Paar Jahren via China auf die ganze Welt verbreitet, und so haben jetzt alle Geschäfte und deren Mitarbeiter vor und an diesem Tag Stress und Ängste, dass ihre (angeblich) besonderen Rabatte die Kunden nicht zum Kaufen verführen. 

Dieser Tag ist der verkaufsstärkste des ganzen Jahres, weil jeder glaubt, nur noch Schnäppchen zu bekommen. Die Städte sind voll mit Plakaten, wie sie sonst in ihrer Schwärze nur bei Traueranzeigen gebraucht werden. 

Es sind und bleiben Versprechen, denn wer glaubt schon, dass in diesen 24 Stunden kundenfreundliche und echte Reduzierungen der Preise stattfinden? Er ist in, also muss jeder dabei sein und kauft und kauft, bis der Name seinen Sinn ändert und den schwarzen Blick auf den Boden des Portemonnaies freigibt.

Wer die Angebote kritisch prüft, wird schnell fündig: Rabatte, die davor und danach gleich sind, Reduzierungen, die ihrem Namen nicht gerecht werden, Kombi-Angebote, die schwer durchschaubar sind und viele Bluffs mit aufwändiger Werbung, die Schnäppchen vorgaukeln. Fachleute warnen vor den vielen undurchschaubaren Fallen und empfehlen, lieber kritisch und das ganze Jahr nach günstigen Angeboten zu suchen.

Manche Geschäfte können offensichtlich zu wenig englisch und machen aus diesem einen Tag «Black Friday» gleich zwei Tage oder gar eine Woche oder einen ganzen Monat. Bluff total. Wir Kunden werden mal wieder mit einem unnötigen Hype verarscht.

Ich empfehle, an diesem Tag zuhause zu bleiben, das Internet auszuschalten und einfach mal auszurechnen, was man heute nicht ausgegeben hat, um es in Ruhe und Genuss mit seriösen Angeboten zu vergleichen.

Vielleicht sieht unsere kommerzielle Zukunft so aus:

  • Cyber Monday mit Onlineprodukten,

  • Fruit Tuesday mit günstigen Früchten und faulen Tomaten,

  • Animal Wednesday für alle unsere hungerleidenden Haustiere,

  • Electronic Thursday für alles, was Strom braucht,

  • Black Friday für alle Ladenhüter,

  • Alco-Saturday für alles Hochprozentige,

  • Sleep-Sunday für alles, was man zum Schlafen braucht.

Und vielleicht braucht man dann nochmals einen Montag: den Credit Monday.

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Wolf Buchinger

Wolf Buchinger (*1943) studierte an der Universität Saarbrücken Germanistik und Geografie. Er arbeitete  25 Jahre als Sekundarlehrer in St. Gallen und im Pestalozzidorf Trogen. Seit 1994 ist er als Coach und Kommunikationstrainer im Management tätig. Sein literarisches Werk umfasst Kurzgeschichten, Gedichte, Romane, Fachbücher und Theaterstücke. Er wohnt in Erlen (TG).

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