logo

Ausgezeichnete Brennerei

Hochprozentige Begleiter für die kalte Jahreszeit

Der Verein DistiSuisse kürt alle zwei Jahre die besten Spirituosen der Schweiz. Ausgezeichnet wurden mit der Fraefel AG aus Henau und der Macardo aus Amlikon-Bissegg auch zwei Ostschweizer Firmen. Im ersten Interview äussert sich Fraefel-CEO Stefan Fraefel zu seinem Erfolgsrezept.

Marcel Baumgartner am 11. Dezember 2021

Stefan Fraefel, darf man in Ihrer Branche überhaupt von «Schnaps» sprechen oder wird das den Produkten nicht gerecht?

Das Wort «Schnaps» ist für uns überhaupt nicht abwertend, trotzdem beschreiben wir unsere Produkte lieber mit «Edelbrand» oder «Destillat» um der heutigen Sprache und Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Aber natürlich sind auch unsere Brände für das «Schnäpsli» zwischendurch bestens geeignet.

Sie wurden dieses Jahr mehrmals ausgezeichnet. In welchen Kategorien und mit welchen Produkten?

Mit je drei Gold- und Silbermedaillen sowie einem Kategoriensieg konnten wir uns dieses Jahr durchsetzen. Mit «Zwetschgen», «Kirsch» und «Alte Zwetschge» überzeugten wir die 29-köpfige Jury und erhielten je eine Silberauszeichnung. Zu den Goldprodukten zählen «Golden Barrique», «Alte Traube» und «Quitten». Wobei unser «Quitten» den Kategoriensieg erzielte, d.h. er ist der beste aller eingereichten Quittenbrände.

Helfen solche Auszeichnungen, um in der breiten Produktemasse herausragen zu können?

Ja sicher. Die Auszeichnungen motivieren uns immer wieder an unseren Produkten zu feilen und die Qualität stetig zu verbessern und dienen uns als Gütesiegel. Zudem erhalten wir so eine qualifizierte Rückmeldung wie unsere Produkte gegenüber Mitbewerber abschliessen.

Beim Kauf einer Flasche Wein ist nicht selten auch die äussere Erscheinung – etwa die Etikette – entscheidend. Wie stark achten Sie auf die Optik, auf die «Verpackung»?

Bei der Auswahl der Flasche sowie der Etiketten achteten wir besonders darauf, unser Produkt edel und trotzdem schlicht auftreten zu lassen. Die Edelbrände sollen durch ihre Qualität überzeugen und nicht durch auffälliges Erscheinen. Die Etiketten werden in unserem Dorf von der Künstlerin, Ruth Zoller, gemalt. Bei uns wird Regionalität gross geschrieben.

Welche Kriterien sind die wichtigsten, um perfekte Qualität abliefern zu können?

Grundvoraussetzung für gute Qualität sind immer gute, frische und regionale Früchte. Besonderen Wert legen wir auf das saubere und sorgfältige Einmaischen. Beim Brennvorgang sind Leidenschaft, Zeit, Fachwissen und eine gute Nase essenziell. Unser Motto lautet stets «frisch – fruchtig – geistvoll».

Wie stark werden sie gerade auch von äusseren Einflüssen wie etwa dem Wetter beeinflusst?

Die Witterung spielt natürlich für unsere Früchte eine grosse Rolle. Das Aroma, der Zuckergehalt und Fruchtsäure werden ausschliesslich vom Wetter bestimmt. Die sorgfältige Pflege und Ernte der Früchte trägt stark zu unserem Produkt bei.

Welche Strategie verfolgen Sie mit Ihrem Unternehmen? Setzen Sie gezielt auf einige starke Produkte oder geht es letztlich um Vielfalt, um eine möglichst breite Auswahl – allenfalls auch ergänzt mit ergänzenden Produkten?

Als kleiner Familienbetrieb setzen wir insbesondere auf die Schweizer Klassiker. Gerne gehen wir auch auf einzelne Trends ein, unser «Gin» ist bereits seit Jahren ein fester Bestandteil unserer Produktvielfalt während der «Whisky» noch einige Jahre im Keller lagern wird. Brände aus exotischen Früchten wird es bei uns jedoch nie geben. In unserer Lohnbrennerei gehen wir aber immer gerne auf die Kundenwünsche ein.

Welche Produkte aus Ihrem Hause empfehlen Sie jenen, die sich als «Einsteiger» für die Spirituosen»-Welt interessieren?

Die Geschmäcke sind sehr individuell. Wer Quitten nicht mag, wird auch von unserem Quittenbrand nicht überzeugt sein. Insbesondere über die kalten Monate empfehlen wir allen einen guten Begleiter fürs Fondue und Raclette zu suchen. Unser «Kirsch», «Williams» oder der «Golden Barrique» sind die besten Begleiter für den geschmolzenen Käse.

WERBUNG
Ostschweiz Newsletter

Highlights

Meinung zu Idee von Bundesparlamentskommission

Die angedachte «vorgezogene Retourengebühr» für den Online-Versandhandel ist ein ausgemachter Unsinn

am 03. Dez 2023
Reaktionen auf Bundesentscheid

Nach Bekanntgabe eines neuen Asylzentrums in Rehetobel: «Die Bevölkerung ist verunsichert»

am 01. Dez 2023
Interpellation der SVP

Hat die Wiler Schule Lindenhof ein Gewaltproblem?

am 05. Dez 2023
Pflege zu Hause

Spitex St.Gallen auf dem Weg in ruhigere Gewässer? Das ist der neue Verwaltungsrat - und so viele haben sich beworben

am 04. Dez 2023
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
St.Gallen wählt im Frühling

Regierungsratswahlen: Was bisher bekannt ist, und weshalb alle auf die SVP warten

am 05. Dez 2023
Martin Imboden

Herzstillstand: Gemeindepräsident von Wuppenau ist unerwartet verstorben

am 05. Dez 2023
Rettungsdienst umfährt Notfallzentrum

Happiger Vorwurf des Toggenburger Ärztevereins: «Kantonale Gesundheitspolitik gefährdet die Bevölkerung»

am 05. Dez 2023
Ostschweizer Energieversorgung

Energieversorgerin SAK setzt sich als erstes Schweizer Energieunternehmen Netto-Null-Ziel bis 2040: Die Antworten auf die wichtigsten Fragen

am 06. Dez 2023
Ana Krnjic trat in Investorenshow auf

Konnte diese Kosmetikherstellerin aus St.Gallen die «Löwen» überzeugen?

am 06. Dez 2023
Culinarium-Partnerbeitrag

Im Hoch dank Hochmoor Chäs: Wie die dritte und vierte Generation die Käserei Liechti weiterentwickelt

am 06. Dez 2023
Das etwas andere Stelleninserat

Erfolgreiche Kandidatensuche: Für einmal macht der Samichlaus in St.Gallen keine Überstunden

am 06. Dez 2023
Social-Media-Rundschau

Nach SRG-Kritik von Ueli Maurer twittert der St.Galler Kantonsrat Sandro Hess auf der grossen Bühne mit

am 01. Dez 2023
Spekulation über Verbindungen zu Fundamentalisten

Wiler Moschee sorgte einst für politischen Zündstoff

am 04. Dez 2023
Gedanken zu Freundlichkeit und Krieg

Psychiaterin Luise Reddemann: «Ich bitte Sie, werden Sie lauter und weisen Sie darauf hin, dass man ohne Krieg zu führen leben kann»

am 02. Dez 2023
Ostschweizer in Atacamawüste

Auf dem Weg zum Weltrekord: Wenn das Fahren, Putzen und Kochen kein Ende nehmen will

am 03. Dez 2023
Meinung

Sonderbares Demokratieverständnis der beiden SP-Bundesratskandidaten

am 07. Dez 2023
Besuch in St.Galler Tierarztpraxis

Wenn Dalmatiner Aramis sich auf Hautkrebs scannen lässt

am 07. Dez 2023
Schadstoffe in der Landwirtschaft

Trotz weniger Düngeüberschüsse sagt der St.Galler Bauernverband: «Die Landwirtschaft muss selbst zusätzliche Massnahmen ergreifen»

am 09. Dez 2023
Culinarium-Partnerbeitrag

Breitenmoser: Wo Appenzeller und St. Galler Klassiker Wurst sind

am 07. Dez 2023
Grosse Nachfrage nach Treffen

Wenn das Sammeln krankhaft wird: Selbsthilfegruppe für Messies in St.Gallen ist zurück

am 08. Dez 2023
Regierungsratswahlen 2024

Die SVP-Delegierten haben entschieden: Danuta Zemp und Christof Hartmann sollen in die St.Galler Regierung

am 07. Dez 2023
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Co-Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.