Sein sehnlichster Wunsch ist es, Profi-Handballer zu werden. Dafür arbeitet Tim Bolliger hart, wie der Ostschweizer im Interview verrät.
Du bist vom Nationaltrainer für den Förderlehrgang im Sommer aufgeboten. Das haben nur noch zwei weitere Spieler aus dem Raum St.Gallen geschafft. Wie gross ist die Freude bei dir?
Die Freude ist riesig, da ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Dass ich für das RA-Turnier in Visp aufgeboten wurde, war schon eine Riesenüberraschung für mich – eigentlich wäre ich ein Jahr zu jung. Umso schöner, dass ich dort so viel Spielzeit bekommen habe.
Du besuchst die Sportlerschule und die Sek in Herisau, daneben spielst du bei Fortitudo Gossau. Warum fiel die Wahl auf Handball?
Eigentlich wollte ich immer Fussball spielen, aber meine Eltern waren dagegen. Ein Schulfreund fragte mich, ob ich nicht mal ins Handball reinschnuppern möchte. Anfangs lehnte ich ab. Als ich dennoch ein Training verfolgt habe, war ich gleich so begeistert, dass ich nichts anderes mehr machen wollte. Das war beim TV Herisau, als ich neun Jahre alt war.
Gibt es auch einmal Momente bei dir, in welchen du nicht so motiviert bist und vielleicht deine Kollegen um die Freizeit beneidest?
Sicherlich hätte ich manchmal gerne mehr Zeit für mich. Aber eigentlich kann ich mir nichts Schöneres in der Freizeit vorstellen, als Handball zu spielen.
Möchtest du alles auf die Karte Profisport setzen oder legst du die Priorität auf die Berufswahl?
Ich würde gerne Profisportler werden, aber ich brauche noch einen Plan B für meine Zukunft. Das heisst, ich muss leider noch in die Schule besuchen und einen Lehrabschluss machen.
Pandemiebedingt konnten kaum Wettkämpfe angesetzt werden. Wie hast du die vergangenen Monate erlebt?
Ich fand es natürlich sehr schade, dass wir keine Matches hatten. Es hat schon gefehlt, sich mit anderen Spielern zu messen. Zum Glück konnten wir einigermassen «normal» trainieren, wobei wir im ersten Lockdown kein Mannschaftstraining hatten. Wir erhielten Übungen, die wir Zuhause machen konnten – aber die Motivation war nicht dieselbe wie im normalen Mannschaftstraining.
Gibt es ein bestimmtes Ziel, welches du unbedingt erreichen möchtest?
Im Sommer möchte ich natürlich die Aufnahme in die U17 Nationalmannschaft schaffen, damit mein grosser Traum wahr wird, bei der Schweizer Nationalmannschaft spielen zu können. Ich möchte unbedingt die Profikarriere schaffen und auch in der Deutschen Handballliga spielen. In der Schweizer A-Nationalmannschaft spielen zu dürfen, wäre super.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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