Am 3. März stimmen wir ab über die Volksinitiative «Für ein besseres Leben im Alter» (Initiative für eine 13. AHV-Rente). Der Titel verspricht Gutes. Beim Inhalt ist es anders.
Am 3. März stimmen wir ab über die Volksinitiative «Für ein besseres Leben im Alter» (Initiative für eine 13. AHV-Rente). Der Titel verspricht Gutes. Beim Inhalt ist es anders.
Eine 13. AHV-Rente ist unverantwortlich und unnötig. Unverantwortlich, weil nicht gleichzeitig die Finanzierung geregelt wird. Vernünftige Menschen regeln zuerst die Finanzierung, bevor eine Ausgabe getätigt wird.
Unnötig ist eine 13. Rente, weil eine Mehrheit der AHV-Bezüger gar nicht darauf angewiesen ist. Nach dem Bundesamt für Statistik erhielten im Jahr 2021 rund 105'000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kanton St.Gallen eine AHV-Rente. Im gleichen Jahr bezogen gut 13'500 Personen Ergänzungsleistungen (EL) als Ergänzung zu ihrer AHV-Rente. Das sind rund 13 Prozent.
Diese Zahlen sprechen für sich: Der Staat soll nicht Geld an jene verteilen, die es nicht nötig haben. Das Modell der Ergänzungsleistungen hat sich bewährt. Das Geld soll zielgerichtet jenen gegeben werden, die darauf angewiesen sind. Ich stimme deshalb Nein bei der 13. AHV-Rente, obwohl ich «profitieren» könnte.
Guido Germann, Bad Ragaz
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